2009: Pleitewelle in den USA hält an Bisher 106 Banken zusammengebrochen

Washington (RPO). Die Pleitewelle bei US-Banken hält weiter an. Am Freitag brachen sieben kleinere Finanzinstitute zusammen. Damit stieg die Zahl der Bankenpleiten in diesem Jahr auf insgesamt 106 - soviel wie seit fast 20 Jahren nicht mehr.

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Der Einlagensicherungsfonds (FDIC) übernahm am Freitagnachmittag die in Florida ansässige Partners Bank, die Flagship National Bank und die Hillcrest Bank Florida. Auch in Georgia wurde mit der American United Bank ein in Zahlungsschwierigkeiten geratenes kleineres Institut vom FDIC übernommen. In Minnesota musste die Riverview Community Bank aufgeben, in Illinois traf es die First Dupage Bank.

Der FDIC übernimmt die Kontrolle bei strauchelnden Banken für gewöhnlich an einem Freitagnachmittag und bemüht sich dann noch am Wochenende um einen Verkauf der Vermögenswerte, um die Kundeneinlagen zu garantieren. Wenn sich eine Finanzierungslücke ergibt, steht der FDIC dafür gerade.

In diesem Jahr haben die Bankenpleiten den staatlichen Einlagensicherungsfonds bereits 25 Milliarden Dollar gekostet. Ein Ende der Pleitenserie von Finanzinstituten ist noch nicht abzusehen. Bis 2013 werden sich die Kosten für den Fonds wohl auf 100 Milliarden Dollar summieren. Der FDIC will daher die gesunden Banken künftig kräftiger zur Kasse bitten.

Die Zahl von 106 Bankinsolvenzen ist die höchste seit der Krise der Spar- und Darlehensbanken im Jahr 1992, als 181 Banken Pleite gegangen waren. 2007 gab es nur drei Pleiten, im vergangenen Jahr 25. Die FDIC-Liste der gefährdeten Banken wird indes immer länger. Ende Juni galten 416 Institute als gefährdet. Im März waren es noch 305 gewesen, zu Jahresbeginn 252.

(AP/felt)
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