Bis Mitte 2010 Banken müssen strengere Bonus-Regeln einführen

Bonn (RPO). Erste Konsequenzen aus der Finanzkrise: Deutsche Banken und Versicherer sollen bis spätestens Mitte 2010 strengere Regeln für Bonuszahlungen an ihrer Manager einführen. Wie die Finanzaufsicht BaFin am Montag in Bonn mitteilte, forderte sie die Unternehmen in Rundschreiben dazu auf, die Bezahlung ihrer Angestellten künftig stärker am langfristigen Erfolg auszurichten.

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Damit setze die Behörde Vorgaben um, auf die sich die 20 wirtschaftsstärksten Industrieländer und Schwellenstaaten (G-20) bei ihrem Finanzkrisen-Gipfel in den USA im September verständigt hätten.

Die Regelungen sähen vor, dass sich "beispielsweise auch geschäftliche Misserfolge in der Höhe der Vergütung niederschlagen", erklärte die BaFin. Auch seien Banken und Versicherer künftig gehalten, "die Öffentlichkeit detaillierter über ihre Vergütungspraktiken zu informieren".

Unterscheidung zwischen Großbanken und kleineren Unternehmen

Bei der Umsetzung der Regelungen werde die Finanzaufsicht aber zwischen international tätigen Großbanken und Versicherungsgruppen sowie kleineren Unternehmen unterscheiden. An die Konzerne würden "besonders detaillierte Anforderungen" gestellt. Zudem richte sich ein Teil der Regelungen nur an Top-Manager und Angestellte, die mit ihren Geschäften ein besonders hohes Risiko eingehen könnten.

Kürzlich hatte sich eine Gruppe von Großbanken bereits freiwillig dazu bereiterklärt, die für 2010 international vorgesehenen Bonus-Regeln schon 2009 freiwillig umzusetzen. Hinter der Initiative steht eine ganze Reihe großer deutscher Finanzinstitute, darunter die Deutsche Bank, die Commerzbank, Sparkassen, Genossenschaftsbanken sowie der Versicherer Allianz.

(AFP/felt)
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