Energieexperte Gas wird bis zu 15 Prozent teurer
Berlin (RPO). Die Gaspreise für Millionen Verbraucher in Deutschland werden in den nächsten Monaten um bis zu 15 Prozent steigen. Davon geht der Energieexperte des Bundesverbandes Verbraucherzentralen, Holger Krawinkel, aus.
Allerdings seien die Verbraucher der Verteuerung nicht hilflos ausgeliefert, betonte Krawinkel. Denn die Ölpreisbindung beim Gas verliere zunehmend an Bedeutung.
Auf dem freien Markt werde Gas inzwischen deutlich billiger gehandelt als es die Preisbindung vorsehe. Der Hintergrund: Die Konjunkturkrise dämpft die Nachfrage, gleichzeitig sorgen neu erschlossene Gasfelder für zusätzliches Angebot.
Anbieter, die nicht durch langfristige Verträge mit den Förderländern gebunden seien, könnten deshalb inzwischen Gas deutlich billiger einkaufen und anbieten. "Preiserhöhungen müssen nicht sein, trotz der Ölpreissteigerungen, weil es genügend Gas gibt", betonte Krawinkel. Doch müsse der Verbraucher vielleicht seinen Anbieter wechseln, um davon zu profitieren.
Gaspreise steigen im Januar bei 51 Versorgern
Zum Jahreswechsel erhöhen bundesweit 51 Gasversorger einem Zeitungsbericht zufolge ihre Preise im Schnitt um 5,2 Prozent. Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) müsse dann im Schnitt jährlich 1190 Euro zahlen, ergeben Berechnungen des Verbraucherportals Verivox. Damit steige die Gasrechnung um 60 Euro gegenüber diesem Jahr.
Deutschlandweit bleiben die Gaspreise dem Bericht zufolge weiter uneinheitlich. Ebenfalls zum Jahreswechsel würden 48 Gasversorger ihre Tarife um durchschnittlich 5,4 Prozent senken.