Schmiergeldaffäre Bahn trennt sich von leitenden Mitarbeitern

Berlin (RPO). Die Deutsche Bahn hat in einem Korruptionsfall bei Ihrer Tochter DB International erste personelle Konsequenzen gezogen: "Wir haben uns von mehreren leitenden Mitarbeitern im mittleren Management getrennt", sagte ein Bahnsprecher.

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Foto: AP

Die Mitarbeiter stünden im Verdacht, Schmiergelder an Entscheidungsträger im Ausland - so in Algerien, Ruanda und Griechenland - gezahlt zu haben, um an Aufträge zu kommen.

"Der Verdacht der unrechtmäßigen Zahlungen hat sich nun erhärtet, so dass wir erste harte Konsequenzen gezogen haben", sagte der Sprecher gegenüber der "Berliner Zeitung". Neben den Kündigungen seien auch Verträge mit mehreren Beratern und freien Mitarbeitern beendet worden. Das Volumen der vermutlich fragwürdigen Zahlungen liege "im mittleren einstelligen Millionenbereich".

Die Fälle, in denen möglicherweise Schmiergelder geflossen sind, reichen bis in das Jahr 2005 zurück. Bereits im Vorjahr hatte die Bahn der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main Hinweise auf Unregelmäßigkeiten zur Kenntnis gegeben, auf die sie bei internen Recherchen gestoßen war. Zugleich hat sie die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit einer Sonderuntersuchung bei ihrer Tochter DB International beauftragt.

Anfang 2009 waren bei der Bahn beispiellose Massenkontrollen von Mitarbeiterdaten bekanntgeworden. Dabei wurden systematisch die Daten eines Großteils der Belegschaft sowie von Familienangehörigen überprüft, um möglichen Fällen von Korruption auf die Spur zu kommen.

(DDP/felt)
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