DGB-Studie Trotz Aufschwung mehr Hartz-Aufstocker

Leipzig (RPO). Die konjunkturelle Erholung hat die Zahl der auf "Hartz IV"-Leistungen angewiesen sozialversicherten Beschäftigten nicht verringern können. Das geht aus einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor. So sei in den neuen Ländern die Quote der sogenannten Aufstocker von Juni 2005 bis September 2009 von 3,3 Prozent auf 5,1 Prozent gestiegen. Im Westen habe sich der Prozentsatz im gleichen Zeitraum von 1,1 Prozent auf zwei Prozent erhöht.

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Foto: ddp, ddp

Die höchste Quote habe mit 6,5 Prozent in Berlin gelegen, gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 5,5 Prozent, so berichtet die "Leipziger Volkszeitung". In Sachsen seien es 4,8 Prozent gewesen. Der Übergang aus dem Fürsorgesystem in die Erwerbstätigkeit gelinge im "Hartz IV"-System genauso selten, wie bei der früheren Sozialhilfe, heißt es in dem Papier.

Selbst wenn der Übergang in eine sozialversicherte Beschäftigung geschafft sei, "ist sie meist nicht von langer Dauer", schlussfolgerte der DGB-Arbeitsmarktexperte Wilhelm Adamy. Nur etwa die Hälfte der Betroffenen sei sechs Monate später noch beschäftigt, während die anderen oft wieder arbeitslos würden. Viele würden in Leiharbeit oder andere befristete Arbeitsverhältnisse vermittelt.

Von den Aufstockern verdienten im Osten 39,2 Prozent unter fünf Euro und nochmals 37,3 Prozent zwischen fünf und 7,50 Euro. Im Westen lägen die entsprechenden Anteile bei 29,5 und 28,3 Prozent. Das Armutsrisiko ist laut der Studie in dieser Bevölkerungsgruppe mit 14,3 Prozent mehr als doppelt so hoch wie bei den abhängig Beschäftigten, von denen sechs Prozent armutsgefährdet seien.

(DDP/felt)
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