Düsseldorf Krisendiplomatie bei der Bahn

Düsseldorf · Die Lokführer-Gewerkschaft äußert sich weiterhin nicht zu Zeitpunkt und Länge des Streiks.

Verspätung wegen Bahnstreik: Das sind Ihre Rechte
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Verspätung wegen Bahnstreik – das sind Ihre Rechte

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Foto: dpa, rwe htf

Die Deutsche Bahn hat sich optimistisch gezeigt, die angekündigten Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) abwenden zu können. Personalvorstand Ulrich Weber sagte gestern, das Angebot zu einem Spitzengespräch mit der GDL bleibe bestehen. Lösungen seien nur am Verhandlungstisch möglich, erklärte der Manager.

Die Gewerkschaft hatte am Mittwoch die Gespräche für gescheitert erklärt und angekündigt, sie werde in den kommenden Tagen zum Streik aufrufen. Im Vorfeld hatte sie mehrfach einen 100-Stunden-Streik angedeutet. Nach Angaben eines GDL-Sprechers soll per Telefonkonferenz mit den Bezirksvorsitzenden und dem geschäftsführenden Vorstand der Streiktermin vereinbart werden. Zeitpunkt und Länge des Arbeitskampfes ließ GDL-Chef Claus Weselsky allerdings auch gestern offen.

Bahn-Manager Weber bestätigte, dass hinter den Kulissen weiter mit der Lokführer-Gewerkschaft gesprochen werde. Er äußerte erneut Unverständnis darüber, dass die GDL nach den guten Gesprächen am 11. Februar die Verhandlungen für beendet erklärt hatte. Bei den Gesprächen habe sich eine Lösung abgezeichnet, der auch die Arbeitgeber hätten zustimmen wollen. Doch dann habe die GDL den Verhandlungstisch verlassen. "Ich bleibe bei meiner Einschätzung: Wir sind nah an einer Verständigung. Das müsste uns gelingen, wenn wir uns beide anstrengen", sagte Weber und wiederholte, dass es aus seiner Sicht für die GDL keinen Anlass gebe, "die Republik lahmzulegen".

Gewerkschafts-Chef Weselsky riet Bahnreisenden, auf alternative Verkehrsmittel auszuweichen: "Sie wissen, dass es Alternativen zur Bahn gibt. Es ist ja mittlerweile im Eisenbahnverkehrsmarkt nicht mehr so, dass nur die Deutsche Bahn AG den Verkehr macht", sagte Weselsky dem RBB-Radio. "Wir haben ganze Regionen, wo die Wettbewerber der Bahn den Verkehr ganz normal durchführen, weil wir mit denen keine Auseinandersetzungen haben."

(RP)
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