Berlin/Düsseldorf Jeder sechste Bürger in NRW gilt als arm
Berlin/Düsseldorf · Die soziale Ungleichheit in Deutschland wächst. Dies ist das Ergebnis des neuen Armutsberichtes des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV), der gestern veröffentlicht wurde. Allerdings interpretiert der Dachverband vieler sozialer Organisationen die Daten relativ einseitig: Er weist darauf hin, dass die Armutsquote zwischen 2008 und und 2013 von 14,4 Prozent der Bevölkerung auf 15,5 Prozent der Bevölkerung gestiegen ist.
Als arm werden dabei Menschen definiert, die weniger als 60 Prozent des Median-Einkommens zur Verfügung haben. Weil dieses Median-Einkommen aber in 2013 (für einen Single) mit 1490 Euro rund 170 Euro höher lag als in 2008 mit damals knapp 1320 Euro, ist die Zahl der relativ wenig verdienenden Menschen zwar gestiegen, doch absolut haben viele Menschen trotzdem mehr Geld.
Die Statistik des DPWV bestätigt aber, dass speziell das Ruhrgebiet und Ostdeutschland weit unterdurchschnittlich von steigenden Einkommen bundesweit profitieren. In ganz NRW gelten 17,1 Prozent der Bürger als arm - also fast jeder Sechste. Das sind 1,6 Prozentpunkte mehr als bundesweit. Im Rheinland mit den zwei Großstädten Köln und Düsseldorf liegt die Armutsquote bei 16,8 Prozent.