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Schweizerische Nationalbank Präsident der SNB tritt zurück

Zürich · Der Präsident der Schweizer Nationalbank (SNB), Philipp Hildebrand, ist von seinem Amt zurückgetreten. Er könne keinen Beweise dafür erbringen, dass seine Ehefrau ohne sein Wissen eine umstrittene Finanztransaktion veranlasst habe, begründete Hildebrand am Montag in Bern seinen Entschluss. Die Notenbank kündigte an, ungeachtet des Rückzugs ihres Präsidenten ihre Schutzpolitik für den Franken fortzusetzen.

 Philipp Hildebrand ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Präsident der Schweizerischen Nationalbank zurückgetreten.

Philipp Hildebrand ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als Präsident der Schweizerischen Nationalbank zurückgetreten.

Foto: dpa, Peter Klaunzer

Hildebrand war in der vergangenen Woche in die Kritik geraten, nachdem er erklärt hatte, dass seine Frau am 15. August ohne sein Wissen 400.000 Franken in Dollar getauscht und angelegt habe. Erst am darauffolgenden Tag habe er selbst von der Transaktion erfahren. Drei Wochen später legte die Notenbank als Mittel gegen die anhaltende Aufwertung des Franken einen Mindestwechselkurs zum Euro fest, woraufhin auch der Dollar gegenüber dem Franken stark anstieg.

Der Notenbankchef war deshalb in den Verdacht geraten, sich aufgrund seines Wissensvorsprungs mit dem Umtausch Vorteile verschafft zu haben. Auch hatte die Schweizer Wochenzeitung "Weltwoche" berichtet, die umstrittene Transaktion habe Hildebrand selbst und nicht seine Frau in Auftrag gegeben.

Am Montag sagte der scheidende Notenbankchef, es sei ihm nicht möglich, einen "abschließenden und definitiven Beweis" zu liefern, dass er von dem Umtauschgeschäft seiner Gattin nichts gewusst habe, wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA berichtete. Er bleibe aber bei der Aussage, dass seine Frau ohne sein Wissen gehandelt habe.

Die Entscheidung zum Rücktritt "erfüllt mich mit Traurigkeit", sagte Hildebrand. Er wolle mit dem Schritt aber dafür sorgen, dass die Notenbank ihre Glaubwürdigkeit aufrecht erhalten könne. Er selbst wäre unter Umständen nicht mehr in der Lage gewesen, in nächster Zeit schwierige Entscheidungen zu treffen und diese umzusetzen, berichtete die SDA weiter.

Neben seinem Posten bei der Notenbank legte Hildebrand auch sein Amt beim internationalen Finanzstabilitätsrat nieder. Der Schweizer war erst seit November 2011 Vizechef des Gremiums, dessen Aufgabe es ist, das weltweite Finanzsystem zu beobachten und Empfehlungen auszusprechen.

Die SNB ihrerseits kündigte an, auch nach dem Rücktritt Hildebrands mit größter Entschlossenheit den festen Wechselkurs von 1,20 Franken für einen Euro zu verteidigen. Diese geldpolitische Entscheidung "bleibt unverändert".

(AFP)
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