Maria Höfl-Riesch blickte auf die Anzeigetafel, schlug sich verblüfft mit der Hand auf den Helm und warf dann lachend den Kopf in den Nacken. "Ich habe nur gedacht: unglaublich", sagte sie nach dem Super-G im italienischen Cortina d'Ampezzo, dem letzten von vier Hochgeschwindigkeitsrennen vor den Olympischen Spielen in Sotschi. Mit einem nicht für möglich gehaltenen dritten Rang beendete die Doppel-Olympiasiegerin von 2010 diese Generalprobe. "Das war schon sehr positiv", sagte sie glücklich. Es hätte in der Tat kaum besser laufen können: Rang zwei im ersten Super-G, Sieg in der ersten Abfahrt, Rang vier in der zweiten, und nun noch einmal Dritte in einem vom Winde verwehten Super G: Höfl-Riesch sah sehr vergnügt aus.

"Das war jetzt nicht top-top, aber ein Sieg und dazu ein Paar Podestplätze, das ist auch wichtig für den Gesamtweltcup. Ich bin sehr, sehr zufrieden", betonte sie. In Abfahrt und Super-G darf Höfl-Riesch in Sotschi auf eine Medaille hoffen, wenn sie einen guten Tag erwischt, kann es sogar Gold werden. Allerdings weiß Höfl-Riesch mit Blick auf Olympia, wo sie zunächst am 12. Februar als große Favoritin in die Super-Kombination geht, nur zu gut: "Es muss halt alles zusammenpassen." Wie am Freitag, als sie die erste Abfahrt gewann. Am Samstag bei der zweiten Schussfahrt passte nicht alles: Höfl-Riesch unterlief ein Patzer, prompt standen auf dem Podium Tina Maze (Slowenien), Marianne Kaufmann-Abderhalden (Schweiz) und Tina Weirather (Liechtenstein). Zu Rang drei fehlten Höfl-Riesch 0,16 Sekunden. Auch am Sonntag passte nicht alles zusammen: Da blies der Wind so heftig über die Piste, dass Höfl-Riesch von einem "ein bisschen irregulären Rennen" sprach.