Skirennfahrerin macht Schluss Neureuther „geschockt“ nach Rücktritt von Rebensburg

Garmisch-Partenkirchen · Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg hat mit 40 Jahren ihre Karriere überraschend beendet. Auch ihre langjährigen Weggefährten Felix Neureuther und Maria Höfl-Riesch wurden überrumpelt.

 Viktoria Rebensburg.

Viktoria Rebensburg.

Foto: dpa/Stephan Jansen

Der ehemalige Skistar Felix Neureuther hat mit großem Bedauern auf das überraschende Karriereende von Ausnahme-Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg reagiert. „Das ist ein Riesen-Einschnitt für den deutschen Skirennsport. Ich muss sagen, ich war schon geschockt, als ich von ihrem Rücktritt gehört habe“, sagte der 36-Jährige der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Neureuther selbst hatte sich im März 2019 vom Rennsport verabschiedet und arbeitet seit vergangenem Winter als Experte für die ARD.

Er habe Rebensburg noch vor zwei Wochen getroffen und mit ihr „ganz normal gesprochen“, berichtete Neureuther. Da sei von Rücktritt noch keine Rede gewesen. Er schätze Rebenburg „nicht nur als Athletin, sondern auch als tolle Persönlichkeit“, die dem Deutschen Skiverband (DSV) natürlich im kommenden Winter sehr fehlen werde. „Aber Vicky kann auf eine grandiose Karriere zurückblicken, sie hat alles gewonnen. Dazu kann man sie nur beglückwünschen“, betonte Neureuther. „Jetzt beginnt für sie ein neuer Lebensabschnitt.“

Die dreimalige Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch wünschte ihrer langjährigen Weggefährtin alles Gute für die Zukunft gewünscht. „Ich gratuliere ihr zu einer großartigen Karriere mit vielen tollen Erfolgen und wünsche ihr alles erdenklich Gute für den neuen Lebensabschnitt!“, sagte die 35-Jährige der dpa.

Rebensburg hatte am Dienstag überraschend ihre Laufbahn beendet. Nach ihrer Verletzung im Frühjahr habe sie gemerkt, dass sie nicht mehr ihr absolutes Top-Niveau erreichen könne, sagte die 30-Jährige. Höfl-Riesch beendete ihre große Karriere im März 2014 im Alter von 29 Jahren. Den Schritt von Rebensburg kann sie nachvollziehen.

„Ich habe es heute über die sozialen Medien erfahren und war natürlich im ersten Moment sehr überrascht. Sie hat ja den ganzen Sommer über gepostet, wie motiviert und konsequent sie sich auf die nächste Saison vorbereitet. Wenn man sich aber ihr Statement anhört, kann man es schon irgendwie nachvollziehen“, sagte Höfl-Riesch. „Sie hat viele intensive und erfolgreiche Jahre hinter sich, aber ist eben so langsam auch in einem Alter, in dem durch die jahrelangen Belastungen vieles nicht mehr so leicht fällt, speziell wenn dann auch noch körperliche Probleme und Verletzungen dazukommen - das weiß ich aus eigener Erfahrung.“

Damen-Bundestrainer Jürgen Graller lobte Rebensburg als „echt coole Persönlichkeit“, die das ganze Team vermissen werde. „Vicky Rebensburg kannst du nicht ersetzen. Sie war in den vergangenen Jahren unsere klare Nummer-eins-Athletin. Jetzt müssen wir erstmal kleine Brötchen backen. Aber es kann die jungen Fahrerinnen auch beflügeln“, sagte Graller der dpa. In einem Gespräch am vergangenen Dienstag im Trainingslager in Zermatt habe sich ihr Rücktritt angedeutet. „Sie hat gut trainiert, sie ist fit und gesund. Aber es ist ihr Anspruch, in den drei Disziplinen Abfahrt, Super-G und Riesenslalom um Siege mitzufahren. Ich kann ihre Entscheidung absolut verstehen. Aber es ist natürlich sehr schade, weil sie unser Aushängeschild war.“

(dpa/old)
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