Nadals Sieg über Federer Giganten-Gipfel im Schnelldurchlauf

Düsseldorf · Das ging schnell: Erstmals seit einem Jahr standen sich Rafael Nadal und Roger Federer wieder gegenüber. Doch das Viertelfinale von Indian Wells dauerte nicht lange - Nadal war einfach zu stark.

Nadal bezwingt Federer in Indian Wells
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Der Giganten-Gipfel klang nach Tennis-Leckerbissen, der Hype war riesig. Doch Rafael Nadal und Roger Federer boten im Viertelfinale von Indian Wells nur Hausmannskost. Der Schweizer hatte Rückenprobleme und Nadal somit leichtes Spiel. Nach 84 Minuten zog der Spanier am Donnerstag (Ortszeit) dank eines unerwartet glatten 6:4, 6:2-Erfolgs ins Halbfinale ein. Dort steht auch Angelique Kerber. Die Kielerin erreichte kampflos die Vorschlussrunde gegen die Dänin Caroline Wozniacki.

"Ich wusste, dass Roger nicht hundertprozentig fit war, aber ich bin trotzdem sehr glücklich, im Halbfinale zu sein", sagte Nadal nach seinem 19. Sieg im 29. Duell gegen Federer. Erstmals seit 2004 standen sich die Dauerrivalen nicht in einem Halbfinale oder Endspiel gegenüber. Doch das trübte das Interesse keineswegs.

Zusammen bringen es Nadal und Federer auf 28 Grand-Slam-Siege - nie zuvor in der Geschichte des Herrentennis gab es ein Match mit zwei so dekorierten Tennis-Profis. Der Center Court war mit 16.100 Zuschauern ausverkauft. Vor der Arena hatten sich weitere tausende Fans versammelt, um den "Kampf der Titanen" (Tennis Channel) auf einer Großbildleinwand zu verfolgen.

Dominierender Nadal

Sie sahen einen dominierenden Nadal. Wer seine Krankenakte nicht kannte, konnte kaum glauben, dass der Mallorquiner sieben Monate pausieren musste. Unterhalb seines linken Knies war zwar ein dicker, weißer Verband unübersehbar, dennoch spielte der Linkshänder mutig und aggressiv. Federer hatte Probleme. "Ich habe mit zunehmender Matchdauer gemerkt, dass ich etwas ändern musste, habe dann anders gespielt als ich es vorhatte", sagte Federer.

Vor einem Jahr hatte er Nadal im Halbfinale von Indian Wells noch klar in zwei Sätzen besiegt und anschließend zum vierten Mal das hochrangige Turnier gewonnen. Doch diesmal spielte Federer selten meisterlich. "Je länger das Spiel dauerte, desto angenehmer wurde es für Nadal", sagte der Schweizer. Bei einer 5:3-Führung und Aufschlag Federer vergab Nadal zwar noch zwei Satzbälle, nach 47 Minuten gewann er dennoch den ersten Durchgang mit 6:4. Bezeichnend: Federer spielte beim Satzball einen einfachen Rückhand-Return ins Seitenaus. "Als ich einen Satz hinten lag, wusste ich, dass es schwer wird."

Nadal nahm ihm anschließend gleich zweimal das Service ab, führte schnell 3:0. "Rafa, du bist Messi", stand auf einem Plakat. Nach seinem verwandelten Matchball ballte Nadal kurz seine linke Hand zur Faust und winkte artig ins Publikum. Er sprach von einem wichtigen Sieg und freute sich, einfach wieder dabei zu sein. Im Halbfinale trifft er auf den Tschechen Tomas Berdych, der in der Weltrangliste auf Position sechs geführt wird, einen Platz hinter Nadal.

Federer zieht sich zurück

Federer zieht sich für einige Wochen in die Schweiz zurück. Die Teilnahme in Miami in der kommenden Woche hatte er schon vor langer Zeit abgesagt. "Ich will mich jetzt von der Woche hier erholen, dann wieder hart trainieren und schauen, was als Nächstes anliegt."

Angelique Kerber konnte im Viertelfinale ebenso Kraft sparen wie ihre Gegnerin Caroline Wozniacki. Die Dänin profitierte von einer Sprunggelenks-Verletzung der weißrussischen Titelverteidigerin Victoria Asarenka. Kerbers Kontrahentin Samantha Stosur (Australien) meldete sich wegen Wadenproblemen ab. "Ich hatte sie noch am Morgen beim Einspielen gesehen und als ich später die Kabine verließ, meinte sie zu mir, dass sie kaum gehen kann und deshalb nicht antreten wird", sagte Kerber.

(dpa/are/das/sgo)
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