Olympia-Debakel in Sotschi Bob-Sportdirektor kritisiert deutsche Schlitten

Sotschi · Bob-Pilot Francesco Friedrich hat praktisch keine Chancen mehr auf eine Olympia-Medaille im Zweier-Wettbewerb. Der Weltmeister aus Oberbärenburg belegt mit Anschieber Jannis Bäcker nach einem schwachen dritten Lauf weiterhin den siebten Platz, sein Rückstand auf den Bronzerang wuchs aber nochmal deutlich auf 0,42 Sekunden an.

Deutsche Bob-Piloten starten katastrophal
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Gold scheint bereits vor dem letzten Durchgang an den russischen Top-Favoriten Alexander Subkow vergeben. Der Vertraute von Staatspräsident Wladimir Putin führt mit einer halben Sekunde Vorsprung auf den Schweizer Beat Hefti. Dritter ist Vierer-Olympiasieger Steven Holcomb aus den USA (+0,69). Die Entscheidung fällt im vierten und letzten Durchgang am Montagabend.

Auch bei den anderen BSD-Piloten deutet sich ein Debakel an. Routinier Thomas Florschütz (Riesa), vor vier Jahren in Vancouver noch Silbermedaillen-Gewinner, ist enttäuschender Elfter (+1,39). Vierer-Weltmeister Maximilian Arndt (Oberhof) hat sogar indiskutable 2,22 Sekunden Rückstand auf Subkow.

Der Bob- und Schlittenverband Deutschland will nach dem enttäuschenden Olympia-Zwischenresultat im Zweierbob eine "breite, aber faire Diskussion" mit der Materialschmiede FES führen. "Letztendlich sind die Schlitten immer ein Partnerprodukt, wenngleich nicht immer alles so umgesetzt wird, wie sich der Verband das vorstellt", sagte BSD-Sportdirektor Thomas Schwab am Montag in der ARD.

Man werde den Verbesserungsbedarf nach den Olympischen Spielen besprechen. "Wir werden schauen, dass wir unser Material für die nächste Saison und den nächsten olympischen Zyklus wieder auf Vordermann bringen." Das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) in Berlin gilt als Deutschlands Bob- und Schlittenbauer Nummer eins.

(sid)
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