0:2 gegen die Niederlande Hockey-Frauen nach Pleite gegen Erzrivale "total genervt"

Rio de Janeiro · Jamilon Mülders war richtig sauer. Nach dem 0:2 (0:1) gegen Erzrivale Niederlande nahm sich der Hockey-Bundestrainer seine "Danas" zur Brust - ruhig, aber in der Sache überdeutlich. "Das passt nicht zu dem, was wir wollen", sagte er zu den um ihn im Kreis herumstehenden Frauen, die nach der Niederlage vor einer ganz schweren Viertelfinal-Aufgabe stehen.

Olympia 2016: Deutsche Hockey-Damen bezwingen Neuseeland mit 2:1
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Deutsche Hockey-Damen bezwingen Neuseeland

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Das bereits für die K.o.-Runde qualifizierte Team um Kapitänin Janne Müller-Wieland schließt die Vorrunde auf Rang drei ab. Damit warten in der Runde der letzten Acht am Montag das starke Team USA, das sich in der Vorrunde nur Großbritannien geschlagen geben musste (1:2).

Die Mannschaft habe nun 24 Stunden Zeit, vor allem an Defensivleistung und Mentalität zu arbeiten, sagte Mülders - sonst drohe das frühe Aus. Torfrau Kristina Reynolds nahm die Kritik sofort auf. "Ich bin von dem Ergebnis total genervt. Wir haben schlecht verteidigt und hatten kaum Chancen. Wir müssen den Schalter endlich wieder umlegen", sagte sie.

Einen Tag nach dem Sieg der Männer über Oranje (2:1) gerieten die Damen früh in Rückstand. Olympiasieger Niederlande zeigte direkt seine Extraklasse und ging bei der ersten Chance des Spiels durch Xan van de Waard in Führung (5.). Im dritten Viertel erhöhte Kitty van Male (44.) - es war die Entscheidung.

Gegen den auf dem Papier favorisierten Gegner steckte das junge deutsche Team den frühen Rückschlag gut weg, sah sich aber niederländischen Dauerdruck ausgesetzt. "Wir wollen euch kämpfen sehen", skandierten die mitgereisten Fans - und Mülders Team nahm die Aufforderung an. Dennoch bedurfte es immer wieder starker Reaktionen von Torhüterin Reynolds, um die flexible Oranje-Offensive zu stoppen.

Im Viertelfinale wird Deutschland noch zielstrebiger und effektiver agieren müssen, um die Chancen aufs Halbfinale zu erhöhen. Vor allem aber die Abwehr muss sich steigern. "Wer am Montag nicht alles reinlegt, ist am falschen Ort", sagte Janne Müller-Wieland.

In der Vorrunde hatte es für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) nach ordentlichen Auftritten gegen China (1:1), Neuseeland (2:1) und Südkorea (2:0) gegen Spanien (1:2) den ersten Dämpfer erhalten.

Als Ziel fürs Viertelfinale hatte Mülders im Turnierverlauf angekündigt, für den Gegner "maximal unangenehm" agieren zu wollen - ein Credo, dass auch für die deutschen Männer bei ihrem Viertelfinale gegen Neuseeland gilt (OZ Sonntag, 20:30 Uhr/MESZ Montag, 1:30 Uhr).

"Mit der K.o.-Phase geht das Turnier erst richtig los. Wir werden nochmal einen Gang höher schalten", sagte Kapitän Moritz Fürste nach dem Sieg gegen Europameister Niederlande, der dem Team von Bundestrainer Valentin Altenburg den Gruppensieg bescherte.

"Sie sind offensivstark und wollen auch über Konter zum Erfolg kommen", sagte Altenburg über die "Kiwis", die als Nummer acht der Weltrangliste Außenseiter gegen den Olympiasieger von 2008 und 2012 sind. Die deutschen Männer wollen den nächsten Schritt auf dem Weg zum Gold-Hattrick gehen.

(sid)
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