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WM in Südafrika Viel Erfahrung auf der Trainerbank

Düsseldorf (RP). Es wäre schon eine Überraschung, wenn der ehrwürdige Helmut Schön seinen bewundernswerten Rekord verlieren sollte. Mit 25 WM-Spielen führt der "Mann mit der Mütze" die Weltrangliste der Trainer an. 1966, 1970, 1974 und 1978 betreute der gebürtige Dresdner die deutsche Mannschaft. Wembley, München und Cordoba lagen an seinem langen Weg.

Die 32 WM-Trainer und ihre Zukunft
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Düsseldorf (RP). Es wäre schon eine Überraschung, wenn der ehrwürdige Helmut Schön seinen bewundernswerten Rekord verlieren sollte. Mit 25 WM-Spielen führt der "Mann mit der Mütze" die Weltrangliste der Trainer an. 1966, 1970, 1974 und 1978 betreute der gebürtige Dresdner die deutsche Mannschaft.
Wembley, München und Cordoba lagen an seinem langen Weg.


Der Brasilianer Carlos Alberto Parreira müsste nun mit den Südafrikanern bis ins Halbfinale vordringen, um den 1996 verstorbenen Schön zu überholen. Einen anderen Rekord hat Parreira aber bereits sicher: Zum sechsten Mal betreut er ein WM-Team, so oft wie niemand vor ihm. Nach Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Brasilien und Saudi-Arabien ist Südafrika die fünfte Nation, der er sich annimmt. Alle vier Jahre ist eine WM auch ein Treffpunkt solcher Weltenbummler.

Denn das frühere Grundgesetz, dass der Nationaltrainer aus dem eigenen Stall kommen muss, gilt selbst bei den vermeintlich großen Fußballländern nicht mehr. Nach dem unglückseligen Schweden Sven-Göran Eriksson, der jetzt bei der Elfenbeinküste untergekommen ist, versucht im Italiener Fabio Capello wieder ein Ausländer, England zum Titel zu führen. Zehn der 32 WM-Teilnehmer holten ihre Coaches aus der Fremde.


Die Griechen zum Beispiel. Der nimmermüde Otto Rehhagel, der seit neun Jahren dort in der Verantwortung steht, hält eine Bestmarke: Im Spiel morgen gegen Südkorea wird er mit 71 Jahren und 306 Tagen der älteste Trainer der WM-Geschichte — und widerlegt damit das Vorurteil, dass die Griechen ihre Angestellten alle in jungen Jahren in Rente schicken.

Rehhagel, der sich gern als "Kind der Bundesliga" bezeichnet, steht auch für den großen Einfluss, den der deutsche Vereinsfußball bei diesem Turnier hat. Sechs der 32 Cheftrainer standen schon einmal bei Bundesligisten unter Vertrag. Für Carlos Dunga, der den Mitfavoriten Brasilien betreut, war die Zeit als Profi beim VfB Stuttgart prägend.

Neben Rehhagel (u.a. Werder Bremen) und Joachim Löw (Pokalsieger mit dem VfB Stuttgart) arbeiteten der Schweizer Auswahltrainer Ottmar Hitzfeld (Champions-League-Gewinner mit Borussia Dortmund und Bayern München), der Niederländer Bert van Marwijk (Dortmund) und Morten Olsen (1.FC Köln) in der Bundesliga. Der Däne, der immer mal wieder mit deutschen Vereinen in Verbindung gebracht wird, lag in den vergangenen Tagen flach. Gestern war er aber wenigstens so weit wieder hergestellt, dass er das Training leiten konnte.

Das Turnier vor vier Jahren in Deutschland stand im Zeichen niederländischer Trainer: Marco van Basten (Niederlande), Dick Advocaat (Südkorea), Leo Beenhakker (Trinidad und Tobago) und Guus Hiddink (Australien). In Südafrika stellen die Deutschen mit ihren drei Trainern Löw, Rehhagel und Hitzfeld die größte Zahl.

Es empfiehlt sich allerdings nicht, die Namen der aktuellen WM-Trainer auswendig zu lernen. Erfahrungsgemäß schauen sich die meisten im kommenden Monat schon nach einem neuen Job um oder gehen in den wohlverdienten Ruhestand. Nach dem Turnier 2006 verabschiedeten sich zwei Drittel der Trainer, manche freiwillig, die meisten, weil sie die hohen Erwartungen nicht erfüllt hatten.


Der einzige, der die vier Jahre von WM zu WM komplett durchgehalten hat, ist ausgerechnet einer der umstrittensten: der Franzose Raymond Domenech.

(RP)
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