Mittelfeldspieler „angepisst“ Gündogan schimpft nach 1:1 gegen die Schweiz

Basel · Nationalspieler Ilkay Gündogan ist nicht gerade als Lautsprecher bekannt - aber nach dem enttäuschenden Auftritt im Nations-League-Spiel in der Schweiz platzte ihm der Kragen. Der Mittelfeldspieler sprach Fehler direkt an.

lkay Gündogan.

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Foto: dpa/Christian Charisius

„Insgesamt ist das sehr ärgerlich, das geht mir auch ein bisschen auf den Sack“, sagte der 29 Jahre alte Profi von Manchester City im ZDF: „Es hat komplett an uns selbst gelegen. Ich bin auch ein bisschen angepisst.“

Gündogan, der beim 1:1 (1:0) in Basel gegen die Schweiz im zentralen Mittelfeld viele Löcher gestopft und die 1:0-Führung (14.) erzielt hatte, klagte vor allem über den Fehlpass des eingewechselten Julian Brandt vor dem Ausgleichstreffer. „Wenn du den Ball vorne hast, dann musst du ihn auch behaupten“, sagte er. So aber „schwimmst du die letzten zehn, 20 Minuten und hast noch Glück, dass du hier mit einem Punkt rausgehst“.

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Brandt hatte zuletzt betont, an seiner riskanten Spielweise generell nichts verändern zu wollen. „Ich war nie der Typ, der im Mittelfeld den Ball annimmt und ihn wenige Meter quer zum Mitspieler schiebt. Klar, das könnte ich auch so spielen, aber das wäre dann nicht ich“, hatte der 24 Jahre alte Profi von Borussia Dortmund dem kicker gesagt: „Ich liebe es seit meiner Kindheit, ins Risiko zu gehen, den Ball durch enge Korridore zu spielen oder mich im Eins-gegen-eins durchzusetzen.“ Dieses Spiel „hat mich hierhin geführt. Es hat also ganz gut funktioniert“. Gegen die Schweiz aber nicht - sehr zum Ärger von Gündogan.

Toni Kroos merkte an, dass die Mannschaft nicht eingespielt sei. „Trotzdem müssen wir es hintenraus besser machen. Wir hatten viel zu viele Ballverluste“, sagte der Mittelfeldspieler von Real Madrid. „Wenn sechs Punkte zu verteilen sind, und du nur zwei holst, ist das enttäuschend.“

Löw sah nach dem Abpfiff erschöpfte Nationalspieler. „Das hängt auch mit der Kraft zusammen, wenn man dann das 2:0 nicht macht, dann kommt der Gegner zurück“, sagte der Bundestrainer. „Das ist ein Problem, das wir haben. Wir können die Entscheidung nicht herbeiführen.“

Die Nationalmannschaft steht in den Oktober-Spielen in der Ukraine und in Köln gegen die Schweiz bereits mächtig unter Druck. „Im Oktober greifen wir richtig an“, sagte Löw. „Ansätze waren gute da, aber natürlich wollen wir im Oktober gewinnen. Das hilft auch, um Schritte nach vorne zu machen.“

(sid/old)
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