Nach Kritik DFB verteidigt sich für Flug von Stuttgart nach Basel

Köln · Die Nationalmannschaft ist mit dem Flugzeug von Stuttgart nach Basel gereist. Dafür gab es viel Kritik. Nach dem Unentschieden gegen die Schweiz verteidigte man die Aktion. Der DFB sah die Fitness und Gesundheit der Spieler in Gefahr.

Das DFB-Team wärmt sich auf.

Das DFB-Team wärmt sich auf.

Foto: dpa/Christian Charisius

Der DFB hat Kostenpflichtiger Inhalt Kritik an dem kurzen Flug seiner Fußballer von Stuttgart nach Basel zum zweiten Nations-League-Spiel der Nationalmannschaft gegen die Schweiz (1:1) zurückgewiesen, aber auch Verständnis für die Aufregung gezeigt. Eine Anreise mit dem Bus sei aus Regenerationsgründen für die Spieler nicht möglich gewesen, da zwei- bis dreistündiges Sitzen ihre Fitness und Gesundheit gefährdet hätten. „Das ist für Profisportler nicht das Ideale und unter Regenerationsaspekten nicht optimal mit solch einem Rhythmus“, sagte Pressesprecher Jens Grittner nach dem 1:1 am Sonntagabend gegen die Eidgenossen.

Der Zug als Transportmittel sei wegen der Corona-Hygieneregeln nicht infrage gekommen. Durch das auf der Route nötige Umsteigen hätten die Spieler zu viele Kontakte außerhalb des Mannschaftskreises gehabt.

Auch Nationalspieler Thilo Kehrer äußerte sich nach der Partie zu der Anreise. „Zwischen dem Spiel gegen Spanien und der Schweiz haben wir alles daran gesetzt, so schnell wie möglich zu regenerieren und die bestmögliche Fitness zu haben. Da ist es schon ein Unterschied, ob man drei oder dreieinhalb Stunden sitzt oder 45 Minuten. Das Sitzen oder Nicht-Bewegen ist für die Regeneration nicht optimal“, sagte Kehrer laut „Sport1“.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff zeigt aber auch Verständnis für die Aufregung. „Wir können die kritischen Stimmen nachvollziehen und nehmen die entstandene Diskussion zum Anlass, uns zu hinterfragen, wie wir künftig die wichtigen Aspekte Umwelt und Nachhaltigkeit stärker in unseren Planungen und Entscheidungen berücksichtigen können“, wird Bierhoff auf der Verbands-Internetseite zitiert.

Gleichzeitig verteidigte Bierhoff die Abläufe aber auch. Organisatorisch habe man sich „vollkommen auf die Hygienesicherheit für die Mannschaft und optimale Voraussetzungen konzentriert, die körperliche Regeneration der Spieler zu gewährleisten“, erklärte Bierhoff: „Unter diesen Gesichtspunkten war der Flieger mit einer kurzen Flugzeit eindeutig die bessere Wahl gegenüber einer dreieinhalbstündigen Busfahrt oder der Fahrt mit der Bahn mit Umsteigen.“ Man habe auch eine Verantwortung den Klubs gegenüber, „damit die Spieler gesund zurückkehren“.

Der DFB-Tross war am Samstag per Charterflug gereist, statt die rund 260 Kilometer umweltfreundlicher auf Straße oder Schiene zurückzulegen. Die Anreise hatte im Internet für Empörung gesorgt. Viele Fans kritisierten scharf, dass der kurze Charterflug nicht zu dem Nachhaltigkeitskonzept passe, dem sich der DFB öffentlich verschrieben habe.

(dpa/old)
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