Keine Chance in "Equipe Tricolore" Bayerns Ismael erwägt Einsatz für DFB-Auswahl

Hamburg (rpo). Die deutsche Nationalmannschaft ist für in der Bundesliga beschäftigte ausländische Spitzenkräfte, die in den Auswahlteams ihrer Heimatländer keine Chance bekommen, offenbar ein attraktives Alternativziel. Nach Schalkes Brasilianer Lincoln schloss nun Bayern Münchens französischer Verteidiger Valerien Ismael einen Einsatz im DFB-Dress nicht aus.

"Wenn Jürgen Klinsmann mich will, würde ich für Deutschland spielen", sagte der 29-Jährige der "Bild"-Zeitung. Ismael sei enttäuscht, weil er vom französischen Nationaltrainer Raynald Domenech nicht für die kommenden WM-Qualifikationsspiele gegen die Färöer-Inseln und Irland nominiert worden sei, berichtete das Blatt weiter.

Ismael betonte: "Ich müsste mal nach deutschen Urgroßeltern forschen. Es wurden schon ganz andere eingebürgert. Der Brasilianer Rink, der Schweizer Neuville, der Südafrikaner Dundee." Er hoffe jedoch weiter auf eine Chance in der französischen Nationalmannschaft. "Aber es gibt keinen Kontakt mit Trainer Domenech. Bleibt das so, bin ich für alles offen", sagte Ismael.

Vor kurzem hatte Lincoln vom FC Schalke 04 seine Dienste für die DFB-Auswahl angeboten. Der Führungsstab um Bundestrainer Klinsmann lehnte das Ansinnen jedoch mit der Begründung ab, es müsse ein engerer Bezug von Nationalspielern zu Deutschland bestehen, als dies bei dem brasilianischen Spielmacher der Fall sei.

Bayern-Trainer Felix Magath steht einem Einsatz seines Schützlings in der deutschen Nationalelf offen gegenüber. "Valerien kann der deutschen Elf helfen. Er spricht ja auch perfekt deutsch", sagte er. "Bild" zufolge wurde Ismael im grenznahem Straßburg geboren, sein Vater war zehn Jahre als französischer Oberst in Kehl am Rhein stationiert. Zudem lebe er mit einer Deutschen zusammen. Der Franzose hat bislang noch kein A-Länderspiel für sein Heimatland bestritten. Dies würde ansonsten eine Freigabe für Deutschland verhindern.

(afp)
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