MSV Duisburg Ratajczak stünde für Wiedwald bereit

Duisburg · Der 30-jährige Keeper reist mit dem MSV Duisburg ins Trainingslager in die Türkei und wäre eine Alternative, falls der bisherige Stammkeeper Felix Wiedwald noch länger ausfällt. Im ersten Testspiel des Jahres siegte der MSV 3:0.

 Der vertragslose Michael Ratajczak fährt mit ins Trainingslager.

Der vertragslose Michael Ratajczak fährt mit ins Trainingslager.

Foto: Bußkamp, Thomas (tbu)

Gestern Abend fand in der Krefelder Grotenburg das durch den KFC Uerdingen organisierte Solidaritätsspiel gegen den finanziell angeschlagenen MSV statt. Die Einnahmen gingen komplett an die Duisburger.

Die 1477 Zuschauer erlebten ein unterhaltsames Freundschaftsspiel, in dem der MSV gleich die erste Tormöglichkeit zur Führung nutzte. Mit einem gefühlvollen Heber erzielte Kevin Wolze das Duisburger 1:0.

Anschließend merkte man beiden Mannschaften an, dass sie erst am Beginn der Wintervorbereitung stehen. Die Feinabstimmung konnte nach Auftritten unter dem Hallendach und einigen Kraft- und Konditionseinheiten verständlicherweise noch nicht vorhanden sein. So reduzierten sich die gefährlichen Strafraumszenen auf ein überschaubares Maß.

Einzige Chance der Uerdinger drei Minuten vor dem Seitenwechsel hatte der erst 17-jährige Dominik Oehlers, der MSV-Keeper Roland Müller überlisten wollte. Der KFC-Youngster verfehlte das Tor nur knapp. Auf der Gegenseite hatte Goran Sukalo per Kopf dann eine Möglichkeit, die MSV-Führung auszubauen.

In der Halbzeitpause blieb der Slowene dann ebenso in der Kabine, wie auch die anderen im ersten Durchgang eingesetzten MSV-Akteure. MSV Trainer Kosta Runjaic bot für die zweiten 45 Minuten eine komplett neue Mannschaft auf. Ihm ging es darum, vor dem Flug ins Trainingslager am kommenden Wochenende allen zur Verfügung stehenden Spielern Einsatzzeiten zu geben. Nicht aktiv werden konnte Ranisav Jovanovic, der wegen einer Grippe fehlte.

Die Tore zum standesgemäßen 3:0-Sieg der Duisburger erzielten schließlich Valeri Domovchiyski und Christopher Massamba Mandiangu aus dem Regionalliga-Team des MSV. Duisburgs Trainer Runjaic zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. "Wir haben zu Null gespielt, das ist immer unser Ziel. Alle haben sich gegen einen engagierten Gegner gut bewegt", sagte der Coach, der sich beim Gastgeber für dessen feine Geste bedankte.

Aufmerksamer Beobachter des Spiels war Michael Ratajczak, der in der vergangenen Saison mit Fortuna Düsseldorf den Aufstieg in die Bundesliga feierte. Danach wurde der Torwart ausgemustert und versucht seitdem, im Profifußball unterzukommen.

Nachdem sich ein Engagement beim Bundesligisten FC Augsburg im letzten Moment zerschlagen hatte, hält sich der in Düsseldorf lebende Ratajczak beim MSV fit und nimmt am Training der Profis teil.

Die Duisburger haben nach der Handverletzung ihres Stamm-Keepers Felix Wiedwald womöglich Handlungsbedarf. Wie am Rande der Partie in der Grotenburg zu erfahren war, kann nach einer erneuten Kernspin-Untersuchung von Wiedwald noch nicht sicher vorhergesagt werden, wann Wiedwald wieder voll belastbar sein wird.

Heute soll es ein weiteres Gespräch mit den behandelnden Ärzten geben. Wie MSV-Trainer Runjaic bestätigte, wird Ratajczak mit den Duisburger Profis ins Trainingslager indie Türkei mitfahren. Er sei darüber sehr glücklich, sagte der 30-Jährige, der alles daran setzt, um "endlich wieder Bälle halten zu können".

Unterdessen ist Testspieler Davis Curale, der am Montag an der Westender Straße trainierte, für den MSV kein Thema mehr. Ebenso wie die Verpflichtung von MSV-Wunschstürmer Stefan Maierhofer von Red Bull Salzburg, der mit dem Liga-Kontrahenten 1. FC Köln in Verbindung gebracht wird.

Derweil reißen bei Antonio da Silva die schlechten Nachrichten nicht ab. Dessen beim Montagstraining erlittene Knöchelverletzung stellte sich als doppelter Bänderriss heraus. Dieser wird nicht operiert, sondern soll konservativ behandelt werden. Da Silva wird jedoch ins Trainingslager mitfahren.

(poe)
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