Fortuna Düsseldorf Zurück in der Sorgenzone

Düsseldorf · Fortunas Klassenerhalt schien bereits in trockenen Tüchern zu sein. Durch die überflüssige 1:2-Pleite in Bielefeld und mehr noch wegen der dabei gebotenen Leistung muss der Zweitligist wieder nach unten blicken.

Arminia Bielefeld - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Bielefeld - Fortuna: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Plötzlich ist das Frühjahr 2013 wieder präsent. In all seinen Facetten. Damals war Fortuna als Bundesliga-Aufsteiger glänzend in die Saison hineingekommen, stand zur Winterpause im gesicherten Mittelfeld und war um Ostern herum in der scheinbar glücklichen Lage, nur noch einen Sieg für den Klassenerhalt zu benötigen. Nur: Dieser Sieg kam nicht mehr. Die Düsseldorfer stiegen ab, weil sie ihren letzten "Dreier" der Saison am 16. Februar einfuhren.

Alte Kamellen? Vielleicht ja. Wahrscheinlich sogar. Und dennoch ist Fortuna gut beraten, die Sorgen ihrer Fans, die sich in zahlreichen Kommentaren auf allen Kanälen ausdrücken, ernst zu nehmen. Natürlich nicht jene, die im übergroßen Hang zum Drama oder in Torschlusspanik den Trainer oder gleich das ganze Gespann hinauswerfen wollen. Friedhelm Funkel und Peter Hermann haben in der vergangenen Saison bewiesen, dass sie gerade in kritischen Situationen in der Lage sind, die nötige Ruhe zu bewahren und das Ruder herumzuwerfen.

Dazu gehört natürlich nicht, die Augen vor der Realität zu verschließen. Diese besagt, dass Fortuna bei der 1:2-Pleite am Dienstagabend in Bielefeld eine der schlechtesten Leistungen der Saison geboten hat und dabei wie ein Absteiger aufgetreten ist. Die Mannschaft war schlichtweg nicht bereit für ihren Job, der darin bestanden hätte, in den Zweikämpfen voll dagegenzuhalten und dann die zweifellos vorhandene technische Überlegenheit gegenüber Arminia auszuspielen.

Die Profis zeigten sich immerhin selbstkritisch. "Wir wussten um die Stärke der Bielefelder bei Standards und gestatten ihnen trotzdem zwei Treffer aus solchen Situationen", sagte Stürmer Rouwen Hennings kopfschüttelnd. "Wir haben einfach keinen Fußball gespielt, vorne nicht und hinten nicht. So gewinnst du keine Spiele." Vizekapitän Adam Bodzek ergänzte: "Arminia hat immer lang nach vorn gekloppt und ist dann voll auf die zweiten Bälle gegangen. Das haben wir vorher gewusst, und trotzdem haben wir es nicht gut gemacht."

Stimmt. Sehr schlecht sogar. Und das trifft den Verein hart, weil er seit Oktober darauf angewiesen ist, die nötigen Punkte auswärts zu holen, denn zu Hause gab es zuletzt vor einer kompletten Halbserie einen Sieg - 4:0 eben gegen Bielefeld. Das muss sich zwingend ändern, wenn sich das Frühjahr 2013 nicht in letzter Konsequenz wiederholen soll.

Fortuna Düsseldorf: Robin Bormuth trabt um den Platz
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Bormuth trabt um den Platz

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Foto: Falk Janning

Fortuna ist zurück in der Sorgenzone, doch Panikmache braucht jetzt kein Mensch. "Wir haben immer den Blick nach unten bewahrt", versicherte Bodzek, und das darf man dem Routinier glauben. Funkel ist sicher, dass sein Team die nötigen Punkte holen wird. "Wir werden am 34. Spieltag da stehen, wo wir hinwollen", betont der Coach, der in Bielefeld sicher den Fehler gemacht hatte, Alex Madlung in die Startelf zu stellen, der prompt das erste Tor mitverschuldete. Doch Fehler produzierten auch die übrigen Fortunen in Hülle und Fülle. Ob sie daraus lernen, entscheidet über den Ausgang der Saison.

(jol)
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