Fortuna Düsseldorf Funkel erwartet ein Kampfspiel

Düsseldorf · Nach der Niederlage gegen 1860 München ist Fortuna Düsseldorf in Bielefeld auf Wiedergutmachung aus. Es wird heiß auf der "Alm", glaubt Funkel.

 Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel.

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: dpa, rwe pat

Im Grunde müsste sich Friedhelm Funkel ja freuen, dass er heute wegen der Sperre Oliver Finks und der Knöchelverletzung Robin Bormuths seine Startaufstellung ändern muss. Das seltene Vergnügen, zweimal in Folge mit derselben Elf ins Rennen zu gehen, hat ihm und der Fortuna bei der 0:1-Heimpleite gegen 1860 München schließlich kein Glück gebracht.

Wobei Funkel den Begriff "Pleite" allerdings nie in den Mund nehmen würde. Auch drei Tage nach dem 1860-Spiel war es dem Coach noch sehr wichtig, die Partie als gut einzustufen.

"Unsere Spieler sind zusammengerechnet fast 120 Kilometer gelaufen", betonte Funkel. "Dieser Wert beweist, dass die Mannschaft immer will und immer alles investiert. Das ist das Wichtigste für mich als Trainer." Für den 63-Jährigen dient die Zahl zudem als Beleg dafür, dass der fünften Heimniederlage der Saison (bei nur drei Siegen auf eigener Scholle) nichts Psychologisches anhafte. "Wer 120 Kilometer läuft und kämpferisch alles gibt, der hat auch keine Blockade", meinte der Trainer. "Umso ärgerlicher war es, dass wir wegen eines solchen Scheißtores verlieren."

Nun lässt sich trefflich darüber diskutieren, ob der Mangel an kreativen Ideen und die äußerst geringe Zahl von Torchancen am Freitag nicht augenfälliger waren als die heruntergespulten Kilometer. Ebenso darüber, ob die Defizite in der Offensive nicht doch ein Anzeichen für einen tiefsitzenden Heimkomplex sind. Das freilich sind Themen für das Wochenende, wenn Union Berlin in die Arena kommt - heute steht um 17.30 Uhr erst einmal ein Auswärtsspiel an, und fremde Stadien waren ja zuletzt eine Komfortzone für die Düsseldorfer Profis.

Ob das bei Arminia Bielefeld wieder so sein wird? "Wir wissen, was uns erwartet", warnt Funkel. "Das wird ein Kampf über 90 Minuten, weil Arminia im Abstiegskampf unbedingt punkten will und dabei von ihren tollen Fans unterstützt wird." Es wird heiß auf der "Alm", und deshalb wiegt der Ausfall erfahrener Kräfte wie Fink und Axel Bellinghausen, der an einer Magen-Darm-Grippe laboriert, doppelt schwer. Vieles deutet darauf hin, dass Funkel Kaan Ayhan aus dem Mittelfeld in die Bormuth-Rolle in der Innenverteidigung zurückzieht. Für Fink könnte Emmanuel Iyoha über die linke Seite angreifen, was allerdings eine sehr offensive und zugleich sehr jugendliche Variante wäre: Iyoha ist 19, sein Pendant auf der rechten Seite, Ihlas Bebou, auch erst 22.

Einen Knacks habe das 0:1 vom Freitag nicht gegeben, da ist Funkel sicher. "Wir können mit Niederlagen umgehen", versichert er und verweist darauf, dass Fortuna nach dem bitteren Pokal-1:6 in Hannover Union Berlins mehr als einjährigen Heimnimbus zerstört habe. Ein 1:0-Sieg, wie im Oktober in der Alten Försterei, würde den 1000 mitreisenden Fans heute vollauf genügen.

(jol)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort