Belastung der Nationalspieler "Wir in den Vereinen sind die Leidtragenden"

Nürnberg (rpo). Da hat der Confederations-Cup noch gar nicht begonnen und doch spielt ein Thema eine wichtige Rolle: Die Belastung der deutschen Spieler. In einer "kicker"-Umfrage verzichteten die meisten Klubvertreter jedoch darauf, sich über die mangelnde Regenerationsphase ihrer Auswahlspieler zu beklagen. Diskutieren oder Jammern bringe nichts, so der Tenor. Die WM 2006 sei nun einmal das große Ziel.

Hertha BSC Berlins Trainer Falko Götz hingegen lamentierte. "Wir in den Vereinen sind die Leidtragenden, wir müssen es ausbaden", sagte der 43-Jährige. Bayer Leverkusens Trainer Klaus Augenthaler spricht gar vor einem "Horror", wenn Deutschland und Brasilien das Finale erreichen würden. "Denn dies hieße, dass in Bernd Schneider, Juan und Roque Junior gleich drei Spieler nach dem 25. Juni drei Wochen lang in Urlaub gehen können", sagte der Weltmeister von 1990.

Die Spieler müssen ihen Urlaub bekommen

Nürnbergs Sportdirektor Martin Bader indes hält die Belastung bei einem guten Abschneiden für zweitrangig. "Jetzt sieht man, dass Ballack überhaupt nicht mehr aufhören will zu spielen", sagt Bader. Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf sieht den Confederations-Cup nur als Teil der gesamten Problematik. Die Belastung der Nationalspieler sei insgesamt sehr hoch. "Wir dürfen es nicht übertreiben, müssen schauen, dass die Spieler ihren Urlaub bekommen, damit in Zukunft keine Probleme entstehen", so Schaaf.

Einen anderen Ansatz verfolgte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Wir Deutschen neigen offenbar dazu, Dinge unnötig zu problematisieren. Der Confederations Cup gehört dazu." Watzkes Meinung nach müsse die Belastung eben durch eine entsprechende Trainingsarbeit aufgefangen werden.

Unterstützung erfährt Watzke durch die Trainer der Aufsteiger 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt. Es komme im Endeffekt darauf an, das Training vernünftig zu dosieren, sagte Kölns Uwe Rapolder. Und auch Frankfurts Funkel ist sicher: "Der 'Confed Cup' ist überhaupt nicht gefährlich. Die verantwortlichen Trainer werden ihre Spieler behutsam aufbauen."

(sid)
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