Bayer Leverkusen Bayer 04 hofft auf den Alario-Effekt

Leverkusen · Der 24-jährige Argentinier könnte schon morgen gegen Hamburg sein Debüt für die Werkself geben. Sein Trainer Heiko Herrlich warnt jedoch vor übertrieben hohen Erwartungen an den 19-Millionen-Euro-Zugang.

Vorbildliche Schusstechnik: Lucas Alario ist bereit für seinen ersten Einsatz unter dem Bayer-Kreuz.

Vorbildliche Schusstechnik: Lucas Alario ist bereit für seinen ersten Einsatz unter dem Bayer-Kreuz.

Foto: Imago

Das Warten auf den zweitteuersten Transfer in der Geschichte von Bayer 04 ist beendet: Seit Donnerstagabend, 18 Uhr, ist 19-Millionen-Euro-Zugang Lucas Alario offiziell für die Werkself spielberechtigt. Der Fußball-Weltverband Fifa hat das von Bayer 04 beantragte Eilverfahren nach zuvor wochenlangem Streit zwischen Alarios Ex-Verein River Plate Buenos Aires und Leverkusen zugunsten des Werksklubs entschieden. "Das ist eine super Nachricht", sagte Heiko Herrlich. Der Trainer der Werkself spielt offenbar mit dem Gedanken, den Angreifer schon morgen im Heimspiel gegen den Hamburger SV (18 Uhr) spielen zu lassen: "Einem Einsatz steht nichts mehr im Wege." Zugleich warnt der 45-Jährige aber auch vor unrealistischen Erwartungen an den 24-Jährigen.

Alario selbst dürfte sich inzwischen einigermaßen in der Stadt akklimatisiert haben. Seit seiner Ankunft in Leverkusen Anfang des Monats trainiert der dreifache argentinische Nationalstürmer bereits mit dem Team, witzelt mit Mitspielern und hält sich in Form. Nur spielen, das durfte der 1,85-Meter-Zugang bislang noch nicht. "Wir haben Lucas Alario schon länger beobachtet", sagte Sportdirektor Rudi Völler. Der Weltmeister von 1990 ist überzeugt davon, dass Alario sein Potenzial noch nicht ausgeschöpft hat, auch wenn er ihn schon jetzt zu den "besten Stürmern in Südamerika" zählt. Alarios Trefferquote ist durchaus beeindruckend: In 82 Spielen erzielte der Stürmer 41 Tore für River Plate. "Ich freue mich sehr, nun hier zu sein und möchte mithelfen, die Ziele des Vereins zu erreichen", sagte der Argentinier.

Eine Kampfansage hört sich zwar anders an, doch auch so dürften sich viele Fans von Bayer 04 auf das Debüt des Argentiniers freuen. Und mit ihm Verbunden: die Hoffnung auf den Alario-Effekt. Denn seit dem Weggang von Chicharito hat sich noch kein neuer "Knipser" im Kader der Werkself gefunden. Mit den ersten Eindrücken im Training zeigt sich Herrlich zufrieden: "Er ist zwar immer noch neu bei uns, aber man sieht schon, dass er weiß, wo das Tor steht." Dass Alario die zuletzt in ihren Leistungen schwankende Werkself auf Anhieb stabilisieren kann, bleibt fraglich. "Es ist ein Entwicklungsprozess."

Doch auch wenn Bayer 04 auf eine schnelle Integration des Argentiniers hofft, scheint das Toreschießen (neun Treffer) derzeit nicht das akuteste Problem unterm Bayer-Kreuz zu sein. Zum Leidwesen der Anhänger musste Torhüter Bernd Leno in fünf Partien schon zehn Mal hinter sich greifen - nur Schlusslicht 1. FC Köln weist mit 13 Gegentreffern eine noch schwächere Bilanz auf. Herrlich: "Wir müssen unser wahres Gesicht zeigen - mit hoher Konzentration und geschärften Sinnen."

Nicht zuletzt wegen der zusätzlichen Belastung in der Englischen Woche kündigte der Coach einige personelle Änderungen im Vergleich zum 1:2 in Berlin an. Ob Lars Bender (Belastungssteuerung) und Kai Havertz (Schulter) gegen den HSV antreten können, ist fraglich.

(sb)
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