Düsseldorfer EG DEG geht zum vierten Mal leer aus

Düsseldorf · Wolfsburg entpuppt sich zum Angstgegner. Die DEG verliert nicht nur den zweiten Vergleich mit 0:3, sondern bleibt erneut ohne Torerfolg. 120 Minuten ohne Treffer – das ist im Eishockey wahrlich nicht alltäglich.

Christof Kreutzer müsste mit Sorge feststellen, dass sein Team schon zum vierten Mal torlos blieb.

Christof Kreutzer müsste mit Sorge feststellen, dass sein Team schon zum vierten Mal torlos blieb.

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Wolfsburg entpuppt sich zum Angstgegner. Die DEG verliert nicht nur den zweiten Vergleich mit 0:3, sondern bleibt erneut ohne Torerfolg. 120 Minuten ohne Treffer — das ist im Eishockey wahrlich nicht alltäglich.

Wenn sich die DEG und die Grizzly Adams gegenüberstehen, so fallen nicht viele Tore. Da kommt es auf Nuancen an. Das war bereits beim Saisonauftakt in Niedersachsen so, wo die Düsseldorfer 60 Minuten lang vergeblich anrannten, jedoch kein Tor schossen und 0:2 verloren. Das war gestern nicht viel anders. Allerdings war die 0:3 (0:0, 0:1, 0:2)-Niederlage absolut verdient. Die DEG war die deutlich schlechtere Mannschaft. Weitaus besorgniserregender als die Niederlage ist jedoch, dass die Mannschaft bereits zum vierten Mal (0:3 in Nürnberg, 0:3 gegen München) in dieser Saison kein Tor erzielt hat.

Die Düsseldorfer haben schwierige Jahre hinter sich, in denen sie um die Existenz bangen mussten. Die Wolfsburger haben vielleicht ähnlich schwere Zeiten vor sich. Die Eishockeymannschaft der Grizzly Adams könnte nämlich ein Opfer des VW-Skandals werden. In der Autostadt wird ernsthaft überlegt, ob der Hauptsponsor sein Engagement in diesem Bereich einstellt.

Dies scheint zumindest nicht ausgeschlossen, da VW sein internationales Werbe-Flaggschiff, die Fußballer des VfL, möglichst nicht beschneiden will, und Eishockey weit weniger im Fokus steht — auch in Wolfsburg. So begleiteten elf Fans ihr Team an den Rhein. Sollte der Konzern seine finanzielle Unterstützung, die auf rund fünf Millionen Euro jährlich geschätzt wird, aber komplett einfrieren, so käme das dem Aus der DEL-Mannschaft gleich. Doch darf bezweifelt werden, ob es so weit tatsächlich kommt, denn vielleicht ist die akute wirtschaftliche Problematik in ein, zwei Jahren längst Geschichte.

Die Mannschaft aus Niedersachsen präsentierte sich nach zwei Niederlagen sowie der Diskussionen im Umfeld keineswegs geknickt, sondern spielte im Anfangsdrittel munter mit. Sie war das laufstärkere, bessere Team, was auch die Schussstatistik von 10:3 dokumentierte. Die DEG, der der Derbysieg in Krefeld (2:1) Rückenwind hätte verleihen müssen, tat sich in der Offensive hingegen erneut sehr schwer. So blieb das Anfangsdrittel torlos.

Im Mittelabschnitt gab es dann sogar einige (wenige) Pfiffe, als die Gastgeber während eines fünfminütigen Überzahlspiels stürmisch, aber erfolglos anrannten. Das Überzahlspiel der Wolfsburger war druckvoller und gefährlicher, doch auch ihnen blieb ein Treffer verwehrt. Vier Minuten vor der zweiten Pause gingen sie dann aber wahrlich nicht unverdient in Führung. Lubor Dibelka brach den Bann. DEG-Trainer Christof Kreutzer regete sich fürchterlich auf und gab den Schiedsrichtern die Schuld an dem Gegentreffer. Dabei durfte er ob der Heftigkeit seines Protests froh sein, dass er für ihn und sein Team folgenlos blieb.

Zu Beginn des Schlussdrittels leistete sich Kapitän Daniel Kreutzer einen Kniecheck, für den er auf die Strafbank musste. Die Wolfsburger ließen sich diese Chance nicht entgehen und schossen das richtungweisende 2:0, das an diesem Tag jedoch bereits den vollständigen K.o. bedeutete. Zu schwach waren die Rot-Gelben, die nicht nur läuferisch unterlegen waren, sondern auch die Zweikämpfe und die Bullys großteils verloren.

Der DEG stehen aufgrund ihrer Schwäche im Offensivspiel und vor allem auch bei eigener Überzahl schwere Wochen bevor. Sie hat die mit Abstand wenigsten Tore der Liga erzielt. Diese Statistik ist durchaus aussagekräftig.

STATISTIK

DEG — Grizzly Adams Wolfsburg 0:3

DEG: Niederberger (Goepfert) — Davis, Mapes; Ebner, Daschner; Schüle, Rönnberg, Kammerer — Kreutzer, Collins, Van der Gulik; Milley, Olimb, Minard; Turnbull, Lewandowski, Fischbuch; Preibisch, Brandt, Strodel.

Tore: 0:1 (35:28) Dibelka (Mayer, Likens), 0:2 42:14) Likens (Pfohl, Voakes, 5:4), 0:3 (49:07) Bina (Reiss, 5:4).

Strafminuten: DEG 8, Wolfsburg 6 + 5 + SD Fauser.

Schiedsrichter: Piechaczek (Landsberg), Zehetleitner (Oberstdorf).

Zuschauer: 5652.

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