Viersen Die Billard-WM soll in Viersen bleiben

Viersen · Heute beginnt die 25. Auflage des Turniers in der Kreisstadt. Die gesamte Weltelite ist am Start.

Marco Zanetti war schon lange nicht mehr in Viersen. In diesem Jahr hat sich der beste italienische Dreibandspieler, Nummer drei der Weltrangliste, wieder angemeldet. Er befindet sich in guter Gesellschaft. Die gesamte Weltelite versammelt sich ab heute in der Festhalle, um den Teamweltmeister auszuspielen.

Blomdahl: "Es ist Ehrensache, hier zu spielen"

Michael John, der Präsident der Deutschen Billard-Union (DBU), wertet das fast lückenlose Stelldichein der Besten dieses Sport auch als ein Statement der Spieler. Die WM in Viersen liegt ihnen am Herzen. Und das, obwohl es dort nichts zu verdienen gibt. Es gibt kein Preisgeld. "Das ist ein Manko. Aber es ist Ehrensache, hier zu spielen", sagt der Schwede Torbjörn Blomdahl.

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Zum 25. Mal wird das Turnier in Viersen ausgetragen — nun endet der Vertrag. John wird in Gesprächen mit dem Weltverband und dem Europäischen Verband am Rande der WM darum kämpfen, das Turnier zu behalten. "Natürlich haben andere, die die WM ausrichten könnten, Belgien, asiatische und arabische Länder, die Türkei, vor allem das Argument Geld und auch mehr Medienpräsenz. Aber die Spieler fühlen sich in Viersen wohl. Darum wollen wir den Vertrag verlängern, zu den aktuellen Bedingungen um ein, zwei Jahre. Danach können wir darüber nachdenken, ob man etwas verändern kann", sagt John.

Stadt Viersen will sich "nur" für drei weitere Jahre festlegen

Der Verband würde gern auch langfristiger planen, doch die Stadt Viersen, deren Bürgermeister Günter Thönnessen den Werbewert der Veranstaltung für die Kommune kennt, will sich zunächst nur für weitere drei Jahre festlegen.

Vor allem das Fernsehen würde John gern für das Dreibandspiel, die Königsdisziplin des Billardsports, interessieren. Das würde mehr Sponsoren und somit mehr Geld bringen. Größere Kugel, etwas kleinere Tische, vielleicht ein Doppel, um den Teamgedanken mehr zu gewichten — John hat einige Ideen. Und er ist guter Dinge, dass die WM in Viersen bleiben wird.

Belgier gelten erneut als Favoriten

Für den deutschen Spitzenspieler Martin Horn ist die schmucke Festhalle "mein Wohnzimmer". Das deutsche A-Team, das Horn mit Stefan Galla bildet, war zuletzt zweimal Vize-Weltmeister. Im Finale siegten jeweils die Belgier Eddy Merckx und Frédéric Caudron. Beide gelten in diesem Jahr erneut als Top-Favoriten. Auch die beiden koreanischen Teams, die antreten, haben Chancen, zudem Spanien, Rekordweltmeister Schweden, vielleicht auch die Italiener.

Für das deutsche Team wird es schwer, vermutet Michael John. "Es ist ein erlesenes Feld, die Spitze liegt eng beisammen", sagt er. Ziel der Deutschen ist zunächst das Halbfinale. "Wenn wir das schaffen, ist alles möglich", sagt Martin Horn.

(RP)
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