Düsseldorfer EG Die DEG-Führung setzt an der Bande auf ein Urgestein

Düsseldorf · Christof Kreutzer, der künftige Cheftrainer des Teams aus der Deutschen Eishockey Liga, ist seit vier Jahrzehnten bei "seinem" Verein.

 Düsseldorfer Urgestein: Christof Kreutzer.

Düsseldorfer Urgestein: Christof Kreutzer.

Foto: rpo, Falk Janning

Als Christof Kreutzer am Dienstagabend das erste Viertelfinalspiel in der Deutschen Nachwuchs Liga zwischen der DEG und dem EV Landshut anschaute, ahnte niemand, dass dort der künftige Chef-Trainer des DEL-Teams auf der Tribüne sitzt. Doch die Gesellschafter haben entschieden, ihm die Verantwortung für die kommende Saison zu übertragen. Das erfuhr die Rheinische Post aus Kreisen der Gesellschafter.

Zudem wurde der Vertrag mit Torjäger Andreas Martinsen verlängert. Der 23 Jahre alte Norweger hatte in der vergangenen Spielzeit 17 Scorerpunkte erzielt und fährt im April gemeinsam mit seinem Mannschaftskameraden Ken Olimb zur Weltmeisterschaft.

Der 46-jährige Kreutzer war in den vergangenen beiden Spielzeiten Co-Trainer von Christian Brittig, der freigestellt wurde, obwohl er für die kommende Saison noch einen Vertrag hat. Bereits Mitte Januar war Kreutzer zum heimlichen Chef ernannt, ihm die Trainersuche und Kaderplanung übertragen worden. Zum Kandidatenkreis für die Position des Trainers zählten neben ihm die ehemaligen DEG-Spieler Helmut de Raaf und Mike Schmidt, aber auch andere, ausländische Coaches. Dass die Wahl auf Christof Kreutzer fällt, hat einen einfachen Grund: Keiner der anderen Kandidaten war deutlich besser.

So setzen die Gesellschafter auf ein Urgestein der DEG. Christof Kreutzer feierte 1985 sein Bundesliga-Debüt an der Brehmstraße und fünfmal die Meisterschaft mit den Rot-Gelben (1990, 1991, 1992, 1993 und 1996). "Ich bin seit 40 Jahren bei den Verein, für ihn schlägt mein Herz", sagt Kreutzer. Die Erwartungen an ihn sind keineswegs gering. Der Coach soll die Arbeit mit den eigenen Nachwuchsspielern weiter vorantreiben, erfahrene Leistungsträger holen und integrieren und so ein Team formen, dass den Sprung in die Play-offs schafft.

Der Mannschaftsetat, so die Gesellschafter, sei dafür um 30 Prozent erhöht worden. In den vergangenen beiden Spielzeiten waren die Düsseldorfer mit dem geringsten Etat und dem jüngsten Kader jeweils abgeschlagen Tabellenletzter der DEL geworden.

Bei der DEG kehrt aber auch ein neuer Stil in puncto Umgangsformen ein. Nach dem letzten Saisonspiel gegen Wolfsburg (3:1) vor 12 358 Zuschauern hatten die beiden Gesellschafter Mikhail Ponomarev und Peter Hoberg den scheidenden Coach aufgesucht. Sie bedankten sich bei Brittig für die von ihm unter schwierigen Bedingungen geleistete Arbeit und wünschten ihm für die Zukunft alles Gute. Dies sei eine Selbstverständlichkeit, und dies sei von anderer Stelle versäumt worden, heißt es offen.

(can)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort