Play-off-Halbfinale in der Basketball-Bundesliga Finalisten gesucht: Für ein Quartett geht es um alles

Düsseldorf · Aus vier mach zwei: Am Donnerstag fällt in der Basketball-Bundesliga die Entscheidung über die beiden Finalisten. Favoriten gibt es vor dem letzten Akt der spannenden Halbfinalserien zwischen Bamberg und München sowie Oldenburg und Ulm nicht.

Basketball-Bundesliga 12/13, Play-offs: Hoeneß sieht Bayern-Sieg in Bamberg
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Basketball-Bundesliga 12/13, Play-offs: Hoeneß sieht Bayern-Sieg in Bamberg

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"Auf Augenhöhe" sieht Svetislav Pesic seine Basketballer vor dem Showdown beim Meister, siegessicher geht der Erfolgstrainer mit Bayern München in das Entscheidungsspiel um den Einzug in die Finalserie. "Wir haben in dieser Saison zweimal gezeigt, dass wir die Brose Baskets in Bamberg schlagen können", sagt der Serbe vor dem fünften und letzten Halbfinalspiel am Donnerstag (20.30 Uhr/Sport1). Fast zeitgleich (20/Sport1+) heißt es im zweiten Duell zwischen den EWE Baskets Oldenburg und ratiopharm Ulm ebenfalls "do or die".

Pesic und die Bayern haben im Schicksalsspiel die große Chance, die Serie der "Play-off-Monster" aus Bamberg zu beenden. Zuletzt haben die Oberfranken vor fast auf den Tag genau vier Jahren eine Serie in der Meisterrunde verloren. In der Saison 2008/09 war das, als die Mannschaft im ersten Jahr unter Trainer Chris Fleming am späteren Meister Oldenburg scheiterte — im Halbfinale.

Geschichte könnte sich wiederholen, geht es nach Pesic. Denn der frühere Bundestrainer will weit mehr als die vorletzte Stufe erreichen. "Ziel eines jeden Teams ist es, das letzte Spiel in der Saison zu gewinnen", erklärt der 63-Jährige vielsagend. Pesic will mit den Bayern den ersten Titel seit dem Aufstieg vor zwei Jahren holen, doch erst einmal wartet die knifflige Aufgabe in der "Frankenhölle".

"Game fives are Fun!"

Denn Bamberg kennt solche Spiele nur zu gut. Dreimal musste der Seriensieger in der Ära Fleming auf dem Weg zu seinen Meistertiteln Nr. drei bis fünf in ein fünftes Spiel. Vor drei Jahren im Finale gegen Frankfurt (72:70) sowie eine Saison später im Halbfinale gegen Quakenbrück (83:55) und im Finale gegen Berlin (72:65). "Game fives are Fun!", sagt Brose-Kapitän Casey Jacobsen erwartungsfroh.

Dass der Sieger am Ende Bamberg heißt, daran zweifelt bei den Verantwortlichen keiner. "Wir regeln das in der Stechert Arena", sagt Chris Fleming selbstbewusst, und Geschäftsführer Wolfgang Heyder fügt hinzu: "Wir müssen mit der Galligkeit und der Bissigkeit, die die Münchner an den Tag gelegt haben, zu Werke gehen und dann werden wir das schon schaukeln."

Die Bayern können immerhin mit etwas Stolz behaupten, dass sie es waren, die Bamberg erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit wieder in einem K.o.-Spiel auf nationaler Ebene bezwingen konnten. In der Qualifikation für das Top Four um den Bundesliga-Pokal gelang ein Sieg, und das in Bamberg. Doch Pesic denkt vor dem letzten Treffen mit Fleming sicher nicht nur an das seltene Glücksgefühl von damals, sondern auch an einen wichtigen Spruch: "Unterschätze nie das Herz eines Champions!"

Bamberg hat keinen Grund, an sich zu zweifeln. Nach der Auftaktniederlage gegen die Bayern ist der Titelverteidiger stark zurückgekommen und stand kurz davor, die Serie mit drei aufeinanderfolgenden Siegen zu beenden. Doch die Gäste hatten in der Schlussphase des vierten Aufeinandertreffens plötzlich "offensiv stagniert", wie es Fleming in seiner Analyse ausdrückte. Anders als im vorherigen Spiel, als Bamberg (98:79) zu Hause klar gewann.

Alles blickt am nach Bamberg, dabei ist die zweite Serie mindestens genauso spannend. Oldenburg kämpft um den ersten Finaleinzug seit dem Titelgewinn von 2009, Vizemeister Ulm um die zweite Teilnahme in Folge.

Dass das öffentliche Interesse eher dem bayerischen Duell gilt ist Thorsten Leibenath egal. "Ich habe nichts dagegen, wenn wir mit ratiopharm Ulm etwas unter dem Radar fliegen", sagte der Trainer.
Die Halle ist trotzdem voll, und der Ausgang auch hier völlig offen.

(sid/seeg/can)
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