RP-Redakteurin aus Goethe-Institut in Athen herauskomplimentiert Hier darf ich sein

Meinung | Düsseldorf · Als unsere Redakteurin Birgit Marschall das Goethe-Institut in Athen besucht hat, wurde sie kurzerhand aus dem Haus herauskomplimentiert. Dass die Mitarbeiter dünnhäutig reagieren, ist verständlich. Aber es gibt Grenzen.

 Das Goethe-Institut in Athen.

Das Goethe-Institut in Athen.

Foto: dpa, yk jak

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Griechenland wird von Tag zu Tag schlechter; die Nerven liegen bei allen Beteiligten blank. Durchaus verständlich also, dass Mitarbeiter des Goethe-Instituts in Athen dünnhäutig reagieren, wenn neugierige Journalisten aus der Heimat anreisen.

 Unsere Redakteurin Birgit Marschall wurde aus dem Goethe-Institut herauskomplimentiert.

Unsere Redakteurin Birgit Marschall wurde aus dem Goethe-Institut herauskomplimentiert.

Foto: Marschall

Verständlich vielleicht sogar noch, dass die Pressesprecherin nichts zur Drohung der griechischen Regierung sagen will, das deutsche Kulturinstitut zu pfänden — als Entschädigung für ein Wehrmachtsmassaker im Zweiten Weltkrieg. Schließlich werden Pressesprecher leider oft gerade dann sehr schweigsam, wenn es interessant wird.

Das Verständnis endet allerdings abrupt, wenn eine deutsche Journalistin aus einem Goethe-Institut geworfen wird, weil sie bei einer Tasse Kaffee mit einem Griechen über den Streit zwischen ihren Regierungen reden will.

Eine staatlich finanzierte Einrichtung, zu deren selbst erklärten Zielen es gehört, den interkulturellen Dialog zu fördern, sollte Journalisten helfen, die sich im Ausland selbst ein Bild machen wollen — und sie nicht vor die Tür setzen.

(sw)
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