Nach Vaterfreuden Seehofer bekennt sich zu seiner Affäre

München (RPO). Horst Seehofer hat sich erstmals öffentlich zu seiner außerehelichen Affäre bekannt. Tags zuvor war er Vater einer kleinen Tochter geworden. Die Freundin des CSU-Politikers hatte in der Berliner Charité eine kleine Tochter zur Welt gebracht.

Bundesminister Horst Seehofer bekennt sich nach der Geburt seiner außerehelichen Tochter unumwunden zur Vaterschaft bekannt. Das Baby kam in der Nacht zum Donnerstag in der Berliner Charité zur Welt, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. Mutter ist die 33-jährige Anette F., Mitarbeiterin eines CDU-Bundestagsabgeordneten. Mit seiner Ehefrau Karin hat der in Ingolstadt beheimatete Minister drei Kinder im Alter von 15 bis 20 Jahren. Von einer Trennung war bisher nicht die Rede.

Seehofer bekannte sich am Freitag erstmals öffentlich zu seiner außerehelichen Beziehung. "Ich freu' mich, dass mir der Herrgott eine gesunde Tochter geschenkt hat und dass die Mutter die Geburt gut überstanden hat", sagte der 57-jährige CSU-Politiker auf einem Bay-Wa-Kongress in München. Mutter und Kind gehe es gut. "Ich habe sie gestern besucht."

Das Baby sei 50 Zentimeter groß und wiege 3.040 Gramm. Seehofer betonte, er stehe zur Verantwortung zu seinem Kind und der Mutter. Er wolle dafür sorgen, dass sie ein gutes Leben führen könnten. "Ich liebe alle meine vier Kinder", sagte Seehofer. Den Namen des Kindes wollte der Minister nicht verraten, sondern dies der Mutter überlassen. "Ich kenne den Namen. Es ist ein schöner Name."

Weitere Aussagen über seine private Zukunft wollte Seehofer nicht machen. "Die Geburt eines Kindes ist ein so gewaltiges Ereignis, dass ich einfach dankbar bin, dass alles gut gegangen ist." Zum gegenwärtigen Verhältnis zu seiner Ehefrau sagte Seehofer: "Wir gehen vernünftig miteinander um." Karin Seehofer hatte ihren Mann im Mai demonstrativ zum Treffen der EU-Landwirtschaftsminister in Mainz begleitet.

Seine Affäre war Mitte Januar durch Medienberichte an die Öffentlichkeit gelangt. Politische Kreise vermuteten, dass die Nachricht von innerparteilichen Gegnern lanciert worden war, denen Seehofers Kampfkandidatur um den CSU-Vorsitz nicht passt. Seehofer kündigte damals an, er wolle sein Privatleben bis zum Parteitag im September neu ordnen. Am Mittwochabend hatte er in der WDR-Sendung "Hart aber fair" auf entsprechende Fragen ausweichend geantwortet: "Man darf um des politischen Erfolgs willen jetzt auch nicht private Entscheidungen treffen, damit man politischen Erfolg hat. Das wäre eine rein taktische Maßnahme."

Am Freitag wollte er sich über die Auswirkungen der Geburt seiner außerehelichen Tochter auf seine Wahlchancen nicht äußern: "Auf die Ebene der Parteipolitik will ich mich in so einem Moment nicht begegeben."

(afp)
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