Reaktionen auf Koalitionsgespräche in Hessen Schwarz-Grün ist "wie ein Schlag ins Gesicht"
Berlin · Es zeichnet sich ab, dass Hessen Vorreiter wird - für die erste schwarz-grüne Koalition in einem Flächenland. Zu dem Vorhaben hat sich zuerst der Parteinachwuchs bei Twitter geäußert. Und auch Grünen-Chef Tarek Al-Wazir sendete eine Botschaft.
"Ich ahne, dass heute wieder so ein Tag wird, an dem der Blackberry-Akku schon mittags leer ist", twitterte Al-Wazir und verlinkte zum "Sondierungssoundtrack" der Grünen — Xavier Naidoos Lied "Dieser Weg" (wird kein leichter sein). Gleichzeitig dankte er den hessischen Grünen-Abgeordneten Angela Dorn, Mathias Wagner und Kai Klose für ihre Unterstützung. Deutlichere Worte zur angestrebten schwarz-grünen Koalition wollte der 42-Jährige, der schon seit 18 Jahren im hessischen Landtag sitzt, offenbar nicht abgeben.
Ich ahne, dass heute wieder so ein Tag wird,an dem der Blackberry-Akku schon Mittags leer ist...
Alexander Unrath, Landesvorsitzender der Grünen Jugend, bekannte dagegen schon deutlich Farbe: "Wenn die Inhalte stimmen, wieso nicht?", twitterte er. "Anscheinend werden die nächsten Tage richtig spannend!"
Wenn die Inhalten stimmen, wieso nicht? Anscheinend werden die nächsten Tage richtig spannend! @hronline #hlt http://t.co/kWpvSk0nIy
Die Junge Union (JU) signalisierte ebenfalls Zustimmung — und hat offenbar schon die nächste Bundestagswahl in 2017 im Auge. Pascal Reddig, JU-Vorsitzender im hessischen Rodenbach, schrieb: "Wäre auf jeden Fall eine Chance, den Weg für neue Bündniskonstellationen zu ebnen."
Schwarz-Grün in Hessen rückt näher. Wäre auf jeden Fall eine Chance den Weg für neue Bündniskonstellationen zu ebnen http://t.co/0cs7olFHyt
Für die einen ist Schwarz-Grün in Hessen eine Chance, für die andere offenbar ein Schlag ins Gesicht. "Die Niederlage erschüttert mich sehr", schrieb Jonas Tresbach, Vorsitzender der Jungsozialistinnen im Main-Taunus-Kreis.
Auch die Jungen Liberalen (JuLis) ließen durchblicken, dass ihnen Schwarz-Grün nicht passt. Daniel Sachs, Kreisvorsitzender der Frankfurter JuLis, erklärte: "Die Vorstellung von Al-Wazir als Wirtschaftsminister ist ein wenig gewöhnungsbedürftig." Und legte dann gleich nach: "Wenn Schwarz-Grün in Hessen wie in Frankfurt wird, muss man sich Sorgen machen um die Zukunft des Flughafens."
Wenn #SchwarzGrün in #Hessen wie in #Frankfurt wird, muss man sich Sorgen machen um die Zukunft des Flughafens #FRA
Dankende Worte für die geleistete Arbeit des SPD-Spitzenkandidaten und hessischen Landesvorsitzenden Thorsten Schäfer-Gümbel fand Timon Gremmels: "Politik- und Regierungswechsel mit ihm in Hessen wird noch einige Zeit warten müssen", schrieb der SPD-Bundestagsabgeordnete auf Twitter.
Großen Dank an @tsghessen für die geleistete Arbeit. Politik- und Regierungswechsel mit ihm in #Hessen wird noch einige Zeit warten müssen.
Schäfer-Gümbel selbst bedankte sich recht schnörkellos für die "vielen Mails und Anrufe".
Danke für die vielen Mails und Anrufe, ich werde mich um 12:00 Uhr im WBH in Berlin äussern.