Nach Diskussion um Jugendgewalt Fischer: Koch hetzt gegen Minderheiten

Wiesbaden (RPO). Der frühere Außenminister Joschka Fischer hat Hessens Ministerpräsident Roland Koch scharf attackiert: Er warf Koch vor, in seinem Wahlkampf auf Ausländerfeindlichkeit zu setzen. Fischer riet dazu, die in Hessen allein regierende CDU abzuwählen.

Joschka Fischer - eine Karriere in Bildern
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"Hetze gegen Minderheiten" warf Fischer dem CDU-Politiker in einer leidenschaftliche Rede im Wiesbadener Kulturhaus vor. Ein Regierungschef, der im Wahlkampf auf Ausländerfeindlichkeit setze, müsse abgewählt werden, sagte Fischer am Montagabend in Wiesbaden mit Blick auf die von Koch angestoßene Debatte um Jugendkriminalität unter Ausländern. Fischer sprach von einer "üblen Propaganda".

Koch habe einer modernen CDU einen Bärendienst erwiesen und sie um Jahre zurückgeworfen, sagte der ehemalige hessische Umweltminister. Vor der Kampagne von Koch sei er ein Stück weit optimistisch gewesen, dass die Debatte um Integration auch bei der CDU angekommen sei.

"Koch ist am Wegrutschen"

Ökonomisches Interesse

Fischer warb dafür, die in Hessen allein regierende CDU abzuwählen. Er habe es in seiner Kleingläubigkeit bis vor kurzem selbst nicht für möglich gehalten, aber der Wechsel sei möglich. Die jüngsten Umfragen sagen für die Wahl am Sonntag ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD voraus. Fischer hatte sich eigentlich aus der aktiven Politik zurückgezogen, sich aber nun auf eigenen Wunsch in den Landtagswahlkampf eingemischt.

(afp2)
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