Bundeswehr in Afghanistan De Maizière warnt vor überstürztem Abzug

Passau · Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat vor einem überstürzten Abzug aus Afghanistan gewarnt. "Wenn wir jetzt kopflos aus Afghanistan herausgehen würden, wäre alles vergeblich, was wir in den vergangenen Jahren erreicht haben", so de Maizière.

Zwar sei der Aufbau der afghanischen Armee "auf einem guten Weg", doch gebe es hier noch "keine Erfolgsgarantie", sagte de Maizière der "Passauer Neuen Presse" vom Mittwoch. Es wäre falsch, wenn die internationalen Truppen abziehen würden, ohne sicher zu sein, dass das Land selbst für seine Sicherheit sorgen kann.

"Es bleibt bei unserem Zeitplan", versicherte de Maizière zugleich. Bis Ende 2014 sollten die in Afghanistan eingesetzten Bundeswehr-Soldaten wieder zurück in Deutschland sein. Zwar würden auch danach noch deutsche Soldaten in dem zentralasiatischen Land stationiert sein, jedoch nur noch unter einem "reinen Ausbildungs- und Trainingsmandat". Dieses werde allerdings auch eine Schutzkomponente umfassen müssen, "das gehört zum Einmaleins des Militärischen".

Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold hatte am Dienstag verlangt, mindestens 1000 deutsche Soldaten bereits im kommenden Jahr aus Afghanistan zurückzuholen. Er begründete dies mit guten Fortschritten beim Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte vor allem im Norden des Landes.

(AFP)
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