Halbbruder starb durch Strang Zwei Mitangeklagte Saddam Husseins hingerichtet

Bagdad (RPO). Der Halbbruder Saddam Husseins, Geheimdienstchef unter dem Regime des Diktators, und der frühere Vorsitzende des Revolutionsgerichts sind am frühen Morgen im Irak hingerichtet worden. Beide Männer starben durch den Strang. Sie waren Mitangeklagte Husseins, der vor gut zwei Wochen gehängt worden ist.

Video von Saddams Hinrichtung aufgetaucht
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Foto: Screenshot

Staatsanwalt Munkith al Farun teilte mit, bei den getöteten Männern handele es sich um Saddams Halbbruder und Exgeheimdienstchef Barzan Ibrahim sowie Awad Hamed al Bandar, der ehemals das Revolutionsgericht führte.

Sie waren gemeinsam mit Saddam Hussein wegen eines Massakers an Schiiten in den 80er Jahren zum Tode verurteilt worden. Die beiden zum Tode Verurteilten sollten zunächst gemeinsam mit Saddam Hussein am 30. Dezember hingerichtet werden. Doch entschied sich die irakische Regierung, zunächst nur das Todesurteil gegen den früheren Präsidenten zu vollstrecken.

Al Farun sagte, die Regierung habe die Staatsanwaltschaft am frühen Montagmorgen um die Entsendung eines Vertreters gebeten. Er habe einen Richter geschickt, um die Hinrichtung zu bezeugen. Diese sei vollzogen worden. Nach Angaben eines irakischen Generals fand sie in dem Gebäude in Bagdad statt, in dem auch Saddam Hussein gehängt worden war.

In der vergangenen Woche hatte Staatspräsident Dschalal Talabani die Regierung in Bagdad aufgefordert, die Hinrichtung zu verschieben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte an die Regierung appelliert, auf die Vollstreckung der Todesstrafen ganz zu verzichten.

Die Begleitumstände der Hinrichtung Saddam Husseins waren international scharf kritisiert worden. Am Sonntagabend erklärte US-Präsident George W. Bush, er habe Auszüge aus dem im Internet verbreiteten Video der Hinrichtung gesehen, in dem der ehemalige Machthaber von einigen Irakern verhöhnt wird. Die Hinrichtung hätte viel besser abgewickelt werden können, kritisierte er im Fernsehsender CBS. Er habe persönlich keine besondere Befriedigung über die Vollstreckung der Todesstrafe verspürt. "Ich bin kein rachsüchtiger Mensch", sagte Bush.

(ap)
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