Knapp daneben Trump nennt Belgien eine "wunderschöne Stadt"

Atlanta · Donald Trump hat mal wieder zugeschlagen und mit einer skurrilen Aussage für Kopfschütteln gesorgt. Dieses Mal trifft es das kleine Belgien. Und an Deutschland übt der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner Kritik.

In Sachen Geografie scheint Donald Trump einige Schwäche zu haben

In Sachen Geografie scheint Donald Trump einige Schwäche zu haben

Foto: afp

"Belgien ist eine wunderschöne Stadt und ein herrlicher Ort - großartige Gebäude. Ich war mal dort, vor vielen, vielen Jahren", sagte Trump. Vor ein paar Monaten habe er ein Statement nach dem Motto abgegeben, Belgien sei ein "elendes Loch". "Dafür wurde ich dann schwer kritisiert, man hat gesagt, was für eine böse Sache - und dann hatten sie in Belgien dieses massive Problem", sagte er in Anspieluung auf die Brüsseler Terroranschläge. "Und die Leute haben gesagt, Trump hat recht. Ich möchte nicht recht haben. Ich möchte nicht recht haben. Ich möchte nicht recht haben."

Es ist nicht das erste Mal, dass der Multimillionär massive Wissenslücken im Bezug auf Europa aufweist. Nachdem im Januar in der französischen Hauptstadt Paris ein Mann eine Polizeiwache angegriffen hatte und von Polizisten erschossen wurde, hatte Trump via Twitter verbreitet: "Deutschland ist ein totales Chaos — viel Kriminalität." Für den Tweet erntete Trump jede Menge Spott.

Auch über die deutsche Flüchtlingspolitik hat sich Trump erneut kritisch geäußert. "Ein schrecklicher Fehler", sagte er in Atlanta, "ein entsetzlicher Fehler". Er sei sicher, dass Deutschland heute - genau wie er - lieber Milliarden für sichere und "gut gemachte" Schutzzonen für Flüchtlinge in Syrien ausgeben würde, statt diese Flüchtlinge ins eigene Land zu lassen. "Alles ist billiger und alles besser als das, was derzeit in Deutschland und anderen Ländern passiert", sagte Trump.

Er wisse, dass Menschen wegen der aktuellen Zustände Deutschland verließen. Dabei hätten ihm alle gesagt, was dieses Land für ein lebenswerter Ort sei. Jetzt aber gehe die Kriminalitätsrate durch die Decke, und die Dinge, die geschähen, seien entsetzlich. Trump wollte mit dem Verweis auf Deutschlands angeblichen Zustand seine eigene Argumentation untermauern, Flüchtlinge nicht in die USA zu lassen und das Land abzuschotten.

Die Webseite Gawker veröffentlichte derweil ein mehr als 200 Seiten starkes Dokument, das laut Angaben der Online-Plattform die Anti-Trump-Strategie der Demokraten enthält. Das Material sei im Großen und Ganzen eine Sammlung früherer Statements Donald Trumps und zielt darauf ab, den voraussichtlichen republikanischen Präsidentschaftskandidaten als spaltenden Lügner und schlechten Geschäftsmann zu porträtieren, der nur an sich selbst denke. Das veröffentlichte Schreiben sollen Hacker beim Demokratischen Nationalkomitee abgeschöpft haben.

Die Demokraten hatten gemeldet, dass russische Hacker in das Computernetzwerk der Partei eingedrungen seien und dabei vertrauliche E-Mails, Chats und Analysen zu Donald Trump gestohlen hätten. Das Demokratische Nationalkomitee wollte nicht bestätigen, dass es die Dokumente produziert habe, die Gawker online stellte. Trump erklärte, die Demokraten hätten sich den Hackerangriff nur ausgedacht, um von den Problemen ihrer voraussichtlichen Kandidatin Hillary Clinton abzulenken. Die von Gawker veröffentlichten Informationen spielte er herunter. Diese seien allesamt seit vielen Jahren bekannt, schrieb Trump per E-Mail. "Das meiste davon ist falsch und/oder komplett unzutreffend."

(crwo/dpa/ap)
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