Zwei Jahre nach Entführung Lebenszeichen von deutscher Geisel in Pakistan aufgetaucht

Islamabad · Es gibt Lebenszeichen eines Entwicklungshelfers in Pakistan. Der Deutsche war vor mehr als zwei Jahren von Extremisten entführt worden. Ein arabischer Fernsehsender strahlte am Donnerstag Auszüge aus Videos aus, in denen sich der Mann an die Bundesregierung, an seine Ehefrau und an seinen Arbeitgeber, die Deutsche Welthungerhilfe, wendet.

 Aus diesem Haus in der ostpakistanischen Stadt Multan soll der Deutsche am 19. Januar 2012 zusammen mit einem italienischen Kollegen verschleppt worden sein.

Aus diesem Haus in der ostpakistanischen Stadt Multan soll der Deutsche am 19. Januar 2012 zusammen mit einem italienischen Kollegen verschleppt worden sein.

Foto: dpa, tmk hpl

Der Entwicklungshelfer appelliert in dem Video an Bundeskanzlerin Angela Merkel: "Falls notwendig, kommen Sie selber nach Pakistan, protestieren Sie und kehren Sie nicht ohne mich zurück. Meine Hoffnung liegt auf Ihnen, Frau Merkel."

Der Deutsche war zusammen mit einem italienischen Kollegen am 19. Januar 2012 aus dem gemeinsamen Haus in der ostpakistanischen Stadt Multan in der Provinz Punjab verschleppt worden. Nach Angaben von Al Aan gab es von dem Italiener kein neues Lebenszeichen. Der Sender berichtete, der Deutsche gebe in den Videos an, die Aufnahmen seien bereits vom 22. Mai vergangenen Jahres entstanden. Das einzige zuvor aufgetauchte Video war kurz vor Weihnachten 2013 ausgestrahlt worden.

Ein Stammesangehöriger in Nord-Waziristan, der anonym bleiben wollte, hatte der Nachrichtenagentur dpa im Januar gesagt, er habe noch im November beide Geiseln gesehen. Sie würden in derselben Gegend festgehalten, seien aber nicht zusammen. Die beiden Europäer waren nach Angaben aus Extremistenkreisen von den pakistanischen Taliban (TTP) verschleppt worden, wurden danach aber an andere Gruppen mit Verbindungen zum Terrornetz Al-Kaida weitergegeben.

(dpa)
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