Nasa-Projekt "InSight"-Landeroboter erfolgreich zum Mars gestartet

Vandenberg · Der Mars-Roboter "Curiosity" bekommt Gesellschaft: Ein neuer Lander der US-Raumfahrtbehörde Nasa ist auf dem Weg zum Mars.

 Der Start der Rakete, die den InSight-Lander trägt.

Der Start der Rakete, die den InSight-Lander trägt.

Foto: afp, DM

Das Landemodul "InSight" brach am Samstagmorgen an Bord einer Atlas-V-Rakete vom kalifornischen Luftwaffenstützpunkt Vandenberg zu seinem mehr als sechs Monate langen Flug zum Roten Planeten auf. An der mit Kosten von einer Milliarde Dollar (835 Millionen Euro) verbundenen Mission sind auch Wissenschaftler aus Deutschland, Frankreich und anderen europäischen Staaten beteiligt. "Dies ist ein großer Tag", sagte der neue Nasa-Chef Jim Bridenstine. "Wir gehen zurück zum Mars!"

 Der InSight-Lander in einer Illustration (Archivbild).

Der InSight-Lander in einer Illustration (Archivbild).

Foto: ap

Nach seiner Ankunft auf dem Mars in 485 Millionen Kilometern Entfernung soll das Landemodul beispiellose geologische Erkundungen vornehmen. Unter anderem sollen seine Instrumente fünf Meter unter die Oberfläche graben, tiefer als je zuvor. So soll die Temperatur des Planeten gemessen werden. Zudem wird versucht, mit Hilfe eines Seismometers erstmals Marsbeben zu messen. Ebenfalls an Bord der Atlas-Rakete: ein Paar Minisatelliten, die "InSight" bis zum Mars folgen sollen.

Wenn alles verläuft wie geplant, landet der dreibeinige "InSight" am 26. November mit Hilfe eines Fallschirms und der Zündung von Triebwerken in einer flachen Region in Äquatornähe des Mars. Dort soll es keine großen, potenziell gefährlichen Steine geben.

Anschließend sollen die wissenschaftlichen Instrumente mit einem mechanischen Greifarm auf der Marsoberfläche platziert werden. Die Mission werde das Innere des erdähnlichen Planeten erforschen, sagte Nasa-Chefwissenschaftler Jim Green. Damit könnten sich Forscher eine Vorstellung von der Größe des Kerns, der Hülle und der Kruste machen und mit den entsprechenden Daten der Erde vergleichen. "Dies ist von grundlegender Wichtigkeit, um den Ursprung unseres Solarsystems zu verstehen und wie es so wurde, wie es heute ist", sagte Green.

Wissenschaftler rechnen damit, dass die drei Hauptexperimente von "InSight" innerhalb von zwei Jahren beziehungsweise einem Marsjahr ein richtiges 3-D-Bild des Inneren des Mars liefern.

Es war das erste Mal, dass eine interplanetare Mission von der US-Westküste startete. Nasa startet normalerweise Missionen von Cape Canaveral in Florida aus. Zahlreiche interessierte Zaungäste wollten den Start auf dem Luftwaffenstützpunkt Vandenberg verfolgen. Dort war es allerdings so neblig, dass Schaulustige die Rakete zwar hören und fühlen, aber nicht sehen konnten. Weiter südlich war die Sicht aber gut.

Ursprünglich hätte "InSight" schon vor zwei Jahren abheben sollen; Probleme mit dem von Frankreich gelieferten Seismometer verzögerten das Projekt. Die Nasa brachte zuletzt 2012 eine Raumsonde auf den Mars, den Rover "Curiosity".

(felt)
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