Rundgang durch Andernach

Andernach (leb) Die mehr als 2000-jährige Geschichte Andernachs wird bei einem Stadtrundgang spürbar. Schon aus der Ferne ist das Wahrzeichen des Ortes, der Runde Turm, sichtbar. Das Bauwerk hielt 1689 einem Sprengversuch der Franzosen stand. Davon zeugt noch heute ein Loch an der Westseite des 56 Meter hohen Turms. Im selben Jahr schafften es die Franzosen jedoch, die Burg des Ortes während des Pfälzer Erbfolgekriegs zu zerstören. Die Ruine der Stadtburg kann inzwischen besichtigt werden. Die Kanonenkugeln, die im Schlossgarten zu einer Pyramide aufgeschichtet wurden, sind Überbleibsel aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Aus dem selben Jahr wie die Burg stammt das Koblenzer Tor. Die Burgpforte sicherte die Anlage und gilt heute als repräsentativer Eingang der Stadt. Sie wurde ebenfalls während des Erbfolgekrieges zu großen Teilen zerstört. Von Seiten des Rheins betritt man die Altstadt am besten durch das Rheintor. Die beiden

Bei der Besichtigung der Altstadt sollten Besucher bis zum Alten Krahnen gehen. Der alte Stein- und Turmdrehkran hat zwei Laufräder, die früher von Kranknechten in Umlauf gebracht wurden. In Betrieb war der Alte Kranen, der im 16. Jahrhundert erbaut wurde, bis 1911. Er verlud meist Mühlsteine, Tuff und Wein und war wirtschaftlich von wichtiger Bedeutung. Sehenswert sind außerdem die beiden Kirchen in der Altstadt. Der Mariendom ist die katholische Kirche der Stadt. Sie wurde als dreischiffige romanische Basilika mit Emporen erbaut. Besonders schön sind die bunten Bemalungen und die reiche Ausstattung des Doms. Die evangelische Kirche liegt am anderen Ende der Fußgängerzone und ist nicht immer geöffnet. Die Christuskirche ist die ehemalige Kirche des Minoritenklosters – eine hochgotische Hallenkirche mit nur einem Seitenschiff. Mit ihrem Bau wurde 1245 begonnen, vollendet wurde er 1450.

Erhalten ist auch das Bollwerk der Stadt, das im späten 17. Jahrhundert als Rheinzollbastion entstand. Heute dient das Bauwerk als Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege. Außerhalb der Stadtmauer erstrecken sich die parkähnlichen, weitläufigen Rheinanlagen. Auf der gegenüberliegenden Seite zeigen sich schroffe Hänge und die Weinberge von Leutersdorf.

(RP)
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