Ölsand aus Kanada kann genutzt werden Riesensprung bei Weltölreserven

Zürich (rpo). Die Weltölreserven haben einen Riesensprung gemacht. Sie sind im Jahr 2002 um 17,4 Prozent auf 165 Milliarden Tonnen gestiegen. Den Grund dafür liefert Kanada.

Das geht aus der Untersuchung "Öldorado 2003" hervor, die der Ölkonzern Exxon am Dienstag in Zürich vorstellte. Ausschlaggebend für den Zuwachs ist jedoch nicht die Entdeckung neuer Lagerstätten. Vielmehr werden bereits bekannte Ölsandvorkommen in Kanada jetzt als sichere Reserven eingestuft, weil ihr Abbau dank des technischen Fortschritts wirtschaftlich geworden ist. Der Studie zufolge haben sich die sicheren Weltölreserven seit 1980 fast verdoppelt.

Der Ölkonsum blieb 2002 mit einer Steigerung um 0,5 Prozent auf 3,5 Milliarden Tonnen nahezu stabil. Dabei sank der Verbrauch in Europa und Südamerika, während der Ferne Osten zulegte. Die Ölförderung reduzierte sich dagegen um ein Prozent auf 3,552 Milliarden Tonnen. Der Rückgang wird mit der schwachen Konjunktur in einigen Regionen der Welt sowie der Förderdisziplin der Organisation Erdöl exportierender Staaten (OPEC) erklärt. Allein im Nahen Osten betrug der Rückgang sechs Prozent.

Russland bei Gas die Nummer eins

Die Welterdgasreserven erreichten mit 155,673 Billionen Kubikmeter ebenfalls einen neuen Höhepunkt. Dabei blieb Russland mit 47,544 Billionen Kubikmeter die Nummer eins. Die Gasförderung stieg um 16 Milliarden auf 2,534 Billionen Kubikmeter.

Durch die Aufnahme der kanadischen Ölsand-Lagerstätten in die gesicherten Reserven ist das nordamerikanische Land mit Ölvorräten von 24,235 Milliarden Tonnen hinter Spitzenreiter Saudi-Arabien (35,409 Milliarden Tonnen) an die zweite Stelle der ölreichsten Länder der Welt gerückt. Auf Platz drei rangiert mit deutlichem Abstand der Irak, der über Reserven von 15,095 Milliarden Tonnen verfügt.

Bei den sicheren Reserven handelt es sich jedoch nur um einen kleinen Teil der tatsächlich vorhandenen Vorräte, die dank immer feinerer Methoden beim Aufspüren und Fördern in Zukunft genutzt werden können, betonte Esso-Sprecher Karl-Heinz Schult-Bornemann. Er trat der Vorstellung entgegen, dass das Ende des Ölzeitalters absehbar sei. "Weder wir noch unsere Enkel, noch deren Enkel werden das Ende des Öls erleben."

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