Sein größter Triumph könnte nun Charles' größte Niederlage werden: Wenn sich die Krisengerüchte um das britische Thronfolgerpaar zu Trennungsgerüchten auswachsen, wenn auch die zweite Ehe des Prinzen scheitert, dann verlieren die Briten nicht nur eine der großen Liebesgeschichten ihrer Monarchie. Dann verliert vor allem Charles das letzte Stückchen Glaubwürdigkeit als Anwärter auf den britischen Thron. Wenn.

Reine Spekulation

Bis jetzt ist eine Trennung des Thronfolgerpaares reine Spekulation, die Krise in Charles' und Camillas 40-jähriger Beziehung ein Gerücht. Namentlich nicht genannte Insider behaupten gegenüber britischen Zeitungen: "Um die Ehe steht es sehr schlecht." Indiz Nummer eins: Charles und Camilla treten kaum noch gemeinsam auf. So reist Umwelt-Experte Prinz Charles zum Beispiel allein zur Klimakonferenz nach Norwegen oder besucht ohne Camilla das Glastonbury-Musikfestival. Diese nimmt stattdessen Solotermine wahr.

Indiz Nummer zwei: Auch fernab der Kameras verbringen beide derzeit viel Zeit getrennt. Charles ist entweder bei Terminen oder auf Highgrove House in Cornwall, Camilla auf ihrem Landsitz Raymill House. Auf dem Anwesen, auf das sie sich bereits nach ihrer Scheidung von Andrew Parker Bowles zurückgezogen hatte, kümmert sich die fünffache Großmutter mit Leidenschaft um ihre Enkel, für die sie sogar einen eigenen Bereich hat ausbauen lassen. Raymill, inzwischen mit Steuergeldern zur Sicherheitshochburg für die königliche Bewohnerin hochgerüstet, sei der einzige Ort, "an dem Camilla sich entspannen kann", zitieren britische Medien einen Insider. "Hier findet sie den Frieden, den sie seit ihrer Hochzeit verloren hat."

Camilla graut es vor dem Amt der Königin

Das Leben als zukünftige Königin scheint nicht das von Camilla: Während Charles von Geburt an zu Disziplin und Pflichterfüllung angehalten wurde, wird die Herzogin von Cornwall schon mal als "arbeitsscheu", ja sogar "faul" kritisiert. Auch der Imagewandel vom "Rottweiler" zur Repräsentantin, der ihr anfangs noch Spaß zu machen schien, entpuppt sich offenbar als lästige Pflichterfüllung. Ein ruhiger Ruhestand, zurückgezogen auf dem Land — das wäre es, wonach Camilla der Sinn stünde: "Ihr graust es davor, wenn Charles später einmal den Thron besteigt und sie Königin wird", sagte ein Freund über die 62-Jährige. Wenig verwunderlich, wenn schon etwas mehr Distanz zu dem Mann, den sie 35 Jahre lang heimlich lieben musste, zur Ehe-, Staats- und Monarchiekrise umgedeutet werden.

Der Buckingham Palace äußerte sich bisher nicht zu den Gerüchten. Queen Elizabeth ist seit Montag auf Staatsbesuch in Kanada, sie und Prinz Philip werden erst Mitte nächster Woche wieder in England sein. Ob die erneuten privaten Schlagzeilen über ihren ältesten Sohn und die Zweifel an der royalen Tauglichkeit seiner Ehefrau die 84-jährige Queen nun endgültig dazu bewegen werden, das Zepter direkt an ihren Enkel Prinz William (28) zu übergeben, bleibt abzuwarten.

Unter Umständen wäre diese historische Niederlage das Beste, was Charles' Ehe passieren könnte.