Mehr Pepp mit neuem Autorenteam Geißendörfer: "Lindenstraße" muss frecher werden

Hamburg (rpo). Die "Lindenstraße" hat nach Meinung ihres Produzenten Hans W. Geißendörfer (62) in letzter Zeit an "Bissigkeit und Frechheit verloren". Auf eben diese Tugenden will man sich künftig wieder besinnen.

"Inhaltlich müssen wir wieder genauer und schärfer werden. Wir brauchen mehr Bissigkeit und Frechheit. Das sind Tugenden, die uns stark gemacht haben. Und die brauchen wir wieder", sagte der "Erfinder" der ersten Seifenoper im deutschen Fernsehen der "Bild am Sonntag".

"Wir tun niemanden weh, und das ist nicht gut." Am 8. Dezember 1985 flimmerte die erste Folge der "Lindenstraße" über die Bildschirme. Anfangs sorgte die Serie mit Themen wie Aids, Schwule und Atomkraft für heftigen Gesprächsstoff.

Geißendörfer gab zu, dass es heute nicht mehr so einfach ist, Themen zu setzen. "In den ersten Jahren war es relativ leicht, einen Aufreger zu haben. Das ist heute schwieriger."

Trotzdem warf er der ARD auch mangelnde Unterstützung vor: "Für andere Serien und Formate werden Anzeigen in Zeitschriften und Zeitungen geschaltet, für die 'Lindenstraße' nicht. Das tut sehr weh." Mit einem neuen Autorenteam will er nun wieder mehr Pepp in die Serie bringen.

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