ICE-Unfall Staatsanwaltschaft nimmt Ermittlungen auf

Fulda/Berlin (RPO). Drei Tage nach dem ICE-Unglück bei Fulda hat die Staatsanwaltschaft auch wegen der Kollision eines anderen Zuges mit einem Schaf kurz vor dem Unglück Ermittlungen aufgenommen. Der ICE aus entgegengesetzter Richtung sei an dem Tunnel acht Minuten vor dem Unfall auf das Tier aufgefahren.

ICE rast in Schafherde
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Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Fulda mit. Der Zugführer habe keine weiteren Tiere gesehen. Er soll aber eine Meldung gemacht haben. Die genauen Vorgänge sollen jetzt untersucht werden. Der Sprecher betonte aber, dass nicht gegen die Deutsche Bahn ermittelt werde. Die schwierigen Bergungsarbeiten nach dem ICE-Unfall bei Fulda dauerten derweil an.

Der ICE war am Samstagabend in eine Schafherde gerast und im Landrückentunnel südlich von Fulda entgleist. Bei dem Unfall wurden 19 der insgesamt 135 Reisenden verletzt. Die Ermittlungen konzentrieren sich weiter auf den Halter der Schafherde. Laut des Sprechers der zuständigen Staatsanwaltschaft Fulda war weiterhin offen, wie die Tiere auf die Gleise gelangen konnten.

Bahnchef Hartmut Mehdorn wandte sich gegen Zweifel an der Sicherheit der Bahn. "Die Tunnel sind sicher, die Strecken sind sicher", sagte Mehdorn vor Journalisten in Berlin. Bei dem Unfall handele es sich nicht um einen normalen Fall.

An der Unglücksstelle wurden derweil nach Angaben der Deutschen Bahn die beiden Triebköpfe des Zuges sowie erste Wagen geborgen. Es war demnach nicht abzuschätzen, wieviel Zeit die Bergung der weiteren Wagen noch in Anspruch nimmt. Erst danach kann mit Reparaturen an den Gleisen begonnen werden. Die Bahn rechnet damit, dass der Tunnel noch mehrere Tage gesperrt bleibt. Es kommt deshalb auch weiter zu Verspätungen von etwa einer halben Stunde auf der ICE-Strecke zwischen Hamburg und München. Die Schadenshöhe ist nach Angaben der Bahn noch nicht konkret einzuschätzen. Sie liegt demnach aber auf jeden Fall im Millionenbereich.

(afp)
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