Mai-Demos in Hamburg eskaliert Schwere Krawalle im Schanzenviertel

Hamburg (RPO). Nach einer Demonstration linksautonomer Gruppierungen ist es am Samstagabend im Hamburger Schanzenviertel erneut zu schweren Krawallen gekommen. Randalierer bewarfen Polizisten mit Steinen, Flaschen und Feuerwerkskörpern. Daraufhin setzten die Beamten Wasserwerfer ein.

Krawalle nach den Mai-Demos in Berlin
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Eine Gruppe Vermummter versuchte, eine Sparkassenfiliale in der Nähe der Roten Flora zu stürmen und zerschlug dort die Fensterscheiben. Eine Filiale der Deutschen Bank wurde ebenfalls angegriffen. Die Randalierer zerstörten Fensterscheiben und versuchten, die Filiale in Brand zu stecken. Bei mehreren Geschäften im Viertel gingen ebenfalls Fensterscheiben zu Bruch, Autos wurden demoliert. Die Polizei riegelte am späten Abend das gesamte Schanzeniertel ab.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurde die Kundgebung gegen 21.30 Uhr beendet. Danach wurden die Auseinandersetzungen von kleinen Gruppen von Randalierern provoziert. Zuvor war die Demonstration teilweise auf 1500 Personen angewachsen. Die Veranstalter hatten für den Protestzug unter dem Motto "Kapitalismus zerschlagen!" mit nur etwa 500 Teilnehmern gerechnet.

Ausschreitungen schon in der Nacht

Gegen 19 Uhr hatten sich am Bahnhof Altona anfänglich etwa 650 Demonstranten eingefunden. Während des Marschs zum Schanzenviertel stoppte die Polizei den anwachsenden Menschenstrom dann mehrfach, da laut der Sprecherin zahlreiche Demonstranten wiederholt gegen das Vermummungsverbot verstießen. Sie verknoteten zudem Transparente und bewarfen die begleitenden Beamten mit Gegenständen. Die Polizei war mit mehreren Hundert Kräften im Einsatz. In Großen und Ganzen sei die Demonstration aber zuvor friedlich verlaufen, sagte die Polizeisprecherin.

In der Nacht zuvor war es im Hamburger Schanzenviertel zu Ausschreitungen gekommen, nachdem gewalttätige Randalierer vor dem Autonomentreff "Rote Flora" Barrikaden gebaut und angezündet hatten. Sie warfen zudem mit Flaschen, Steinen und Müll. An einer Sparkassenfiliale zertrümmerten sie die Scheiben. An den Ausschreitungen, die nach 1.00 Uhr ihren Höhepunkt erreichten, waren laut Polizei bis zu 200 Menschen beteiligt.

17 Polizisten seien verletzt und mindestens neun Randalierer vorläufig festgenommen worden. Die Lage im Schanzenviertel habe sich erst gegen 5.00 Uhr beruhigt, sagte der Sprecher. Etwa 300 bis 400 Schaulustige hätten die Auseinandersetzungen der Randalierer mit der Polizei verfolgt.

(DDP/top)
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