Verdächtigungen nach Heiligendamm Koch wehrt sich gegen Gift-Verdacht von Laura Bush

Hamburg (RPO). Nach den Vergiftungstheorien der früheren US-First Lady Laura Bush hat sich der beim G-8-Gipfel 2007 in Heiligendamm zuständige Koch zur Wehr gesetzt. Er zeigte sich düpiert - schließlich seien alle Gerichte mehrfach vorgekostet und geprüft worden.

G-8-Gipfel: Bilder aus Heiligendamm
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"Jeder Koch hat seine Ehre", sagte Steffen Duckhorn laut einem am Samstag vorab veröffentlichten Bericht des "Spiegel". Wenn irgendetwas mit dem Essen gewesen wäre, "dann wären wir doch als Erste umgekippt. Wir kosten doch unsere Sachen", sagte Duckhorn, der inzwischen Küchendirektor im Grand Hotel Heiligendamm ist.

Duckhorn hatte während des Gipfeltreffens für den damaligen US-Präsidenten George W. Bush gekocht. Nachdem dieser über Magenschmerzen klagte, hätten sie sich sofort an das Bundeskriminalamt (BKA) gewandt, "ob da irgendwas war. War aber nichts."

Ständig hätten Toxikologen in der Küche gestanden und mit Fläschchen Proben von allem gesammelt, was zubereitet wurde, erinnerte sich Duckhorn. "Vor dem Essen, während des Essens, nach dem Essen." Die Proben seien sofort in einem Labor überprüft worden, und nie habe es auch nur die geringste Beanstandung gegeben.

Die Speisefolge aller offiziellen Essen hatten die Köche dem Bericht zufolge mit dem Auswärtigen Amt besprochen. Es gab in Heiligendamm unter anderem Matjes-Tatar, Zander mit Schmorgurken, Kalbsschnitzel mit frischem Spargel und Perlhuhn-Frikasse.

Laura Bush sorgte kurzem für Aufsehen, weil sie in ihren Memoiren den Verdacht äußert, sie und ihr Mann könnten während des G-8-Gipfels in Heiligendamm vergiftet worden sein. Der US-Geheimdienst sei nach mehreren Erkrankungen in der US-Delegation diesem Verdacht nachgegangen und habe höchste Alarmstufe ausgelöst.

"Hier ist keiner nervös über den Hof gerannt", sagte Duckhorn. Die US-Delegation habe bei ihm nur eine Hühnerbrühe für den Präsidenten bestellt. Nach dem Genuss der Suppe sei es Bush schon viel besser gegangen. Er habe ihn danach munter auf dem Hof getroffen, sagte Duckhorn. Bush habe ihm die Hand geschüttelt und das gute Essen gelobt. "Hey man, good food", habe er zu ihm gesagt.

(AFP/top)
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