Massen-Infektion auf "MS Bellriva" Menschen brachten Norovirus auf Schiff

Wiesbaden · Die Erreger der Brechdurchfall-Epidemie auf dem Rhein-Ausflugsdampfer "MS Bellriva" sind vermutlich von einem Passagier oder Crew-Mitglied eingeschleppt worden. Laut dem Leiter des Wiesbadener Gesundheitsamtes könne der Reederei kein Vorwurf gemacht werden.

 Rettungssanitäter in Schutzanzügen versorgten die Erkrankten Menschen auf dem Hotelschiff.

Rettungssanitäter in Schutzanzügen versorgten die Erkrankten Menschen auf dem Hotelschiff.

Foto: dpa, Sebastian Stenzel

"Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit können Lebensmittel als Ursache ausgeschlossen werden", sagte der Leiter des Wiesbadener Gesundheitsamtes, Holger Meireis, am Montag. Unklar bleibe aber, wer genau die Noroviren auf das Schiff brachte. "Das lässt sich niemals zurückverfolgen."

Auf der "MS Bellriva" hatten sich am Samstag 72 Menschen mit dem Virus angesteckt und waren an Brechdurchfall erkrankt. Bis auf einen Passagier seien alle wieder gesund, sagte Meireis. Der Reederei könne kein Vorwurf gemacht werden. "Die Menschen sind nicht so hygienisch, wie sie oft glauben. Das ist der Motor einer solchen Infektion."

Nach Reederei-Angaben ist jeder Passagier beim Betreten des Schiffes aufgefordert, seine Hände zu desinfizieren. Aber nicht nach jedem Ausflug an Land kontrolliere man die zurückkehrenden Gäste, sagte der Geschäftsführer der betroffenen Reederei, Herbert Rösch. Er kündigte an, auch nicht erkrankten Passagieren den Reisepreis zu erstatten.

Am Sonntag war damit begonnen worden, das Schiff zu desinfizieren.
Am Dienstag soll es zum Heimathafen Köln-Deutz fahren. Die nächsten drei geplanten Kreuzfahrten der "MS Bellriva" hat die Reederei abgesagt. Passagiere gehen erst am 22. Dezember wieder an Bord.

(dpa)
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