Katholiken beklagen Vertrauensverlust Kardinal Meisner räumt Versagen der Kirche ein

Trier · Die katholische Kirche steckt nach den Worten des Kölner Kardinals Joachim Meisner in einer schweren Krise. Er räumt ein, dass die Kirche diese Krise mit zu verschulden hat.

 Kardinal Meisner räumt ein, dass die katholische Kirche Fehler gemacht hat.

Kardinal Meisner räumt ein, dass die katholische Kirche Fehler gemacht hat.

Foto: dpa, Oliver Berg

Mit Blick auf den Missbrauchsskandal und den Umgang zweier katholischer Krankenhäuser in Köln mit einem Vergewaltigungsopfer sprach Meisner am Donnerstag in Trier von einem großen Vertrauensverlust, "der über uns hereingebrochen ist".

Dieser Verlust komme "aus unserem eigenen Versagen als Kirche". In der "politischen Großwetterlage unserer Gesellschaft" werde dieses Versagen allerdings zusätzlich dramatisiert und multipliziert, "als ob es nichts mehr anderes bei uns gäbe".

Trotzdem, so Meisner weiter, müsse die Kirche standhaft gegenüber eine Gesellschaft bleiben, die glaube, über christliche Wertevorstellungen verhandeln zu können.

Als Beispiel nannte der Kölner Kardinal die Debatte über gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften. "Es ist nicht erlaubt, die Ehe anders zu definieren als Gemeinschaft von einem Mann und einer Frau und in der Familie die Frucht der Ehe zu sehen."

Auch gelte es, das menschliche Leben "von der Empfängnis bis zum Sterben" vor jeder Manipulation zu schützen. - Meisner äußerte sich in einem Gottesdienst am letzten Tag der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe in Trier.

(KNA/nbe)
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