Räuber sprengen Bankfiliale in die Luft Ermittler finden Fluchtfahrzeug

Nottuln · Beim Versuch, einen Geldautomaten zu sprengen, haben Unbekannte im nordrhein-westfälischen Nottuln die ganze Sparkassenfiliale in die Luft gejagt. Mehrere Gebäude wurden beschädigt. Die Polizei hat erste Hinweise auf den Täter.

September 2012 in Nottuln-Darup: Bankräuber sprengen Sparkasse in die Luft
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September 2012 in Nottuln-Darup: Bankräuber sprengen Sparkasse in die Luft

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Nach dem spektakulären Sprengstoff-Überfall auf eine Sparkassenfiliale in Nottuln-Darup (Kreis Coesfeld) am frühen Montag hat die Polizei erste Spuren. Etwa 500 Meter vom Tatort entfernt sei das Fluchtauto der Bankräuber sichergestellt worden, sagte ein Polizeisprecher. Zeugen hatten die Ermittler zu dem anthrazitfarbenen Audi A3 geführt, der zuvor als gestohlen gemeldet worden war. Das Auto werde am Dienstag auf Fingerabdrücke und andere Spuren untersucht, ergänzte der Sprecher.

Ob ein oder mehrere Täter an dem Überfall beteiligt waren, ist laut Polizei noch unklar. Mehrere Hinweise dazu seien aber schon eingegangen. Sie müssten nun geprüft werden. Bei der Beute handelt es sich nach Angaben der Polizei ausschließlich um Bargeld. Die Höhe des Betrages konnten aber weder die Ermittler noch ein Sprecher der Sparkasse nennen.

Explosion in der Bank

Gangster haben einen Geldautomaten samt dazugehöriger Bankfiliale im Münsterland gesprengt. Sie jagten die Geschäftsstelle in Nottuln am Montagmorgen um kurz nach 02.00 Uhr mit einem Gasgemisch in die Luft, wie die Polizei mitteilte. Die Explosion drückte Wände aus dem Gebäude und zerstörte Fensterscheiben auch in Nachbarhäusern. Trümmer flogen bis in das Wohnzimmer eines Hauses auf der anderen Straßenseite hinein.

Die Geschäftsstelle der Bank sei "komplett zerstört und für mehrere Monate nicht nutzbar", sagte ein Polizeisprecher in Coesfeld. "Hier herrscht eine gespenstische Atmosphäre. Die Feuerwehr hat Notstromaggregate eingerichtet. Der Schaden an der Filiale dürfte sich auf mehrere Hunderttausend Euro belaufen", sagte der Polizeisprecher. Die über der Bank liegenden Wohnungen seien unbewohnbar. Ob das Haus sogar abgerissen werden müsse, werde noch geprüft.

Der gewaltige Knall hatte in der Frühe die Bewohner des Wohn- und Geschäftshauses aus dem Schlaf gerissen, in dessen Erdgeschoss sich die Filiale befand. Verletzt wurde aber niemand, sagte der Sprecher. Durch die zerstörten Fenster sahen Schaulustige das völlig verwüstete Innere der Filiale. Mit Baggern und Schaufeln wurde die Straße von Gebäudeteilen und Scherben freigeräumt.

Die Kriminellen machten sich nach der Sprengung aus dem Staub und ließen auch Bares mitgehen. In der Filiale fanden sich mehrere leere Geldkassetten. Wie viel Beute die Ganoven machten, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. An einer etwa 500 Meter entfernten Kreuzung stellten die Ermittler aber ihr mutmaßliches Fluchtauto sicher: "Das Auto war in einem Nachbarkreis als gestohlen gemeldet."

(AFP)
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