Regionalexpress prallt auf entgleisten Güterzug 16 Verletzte bei Zugunglück in Peine

Peine (RPO). Nach dem Zugunglück mit 16 Verletzten bei Peine bleibt die Bahnstrecke zwischen Hannover und Braunschweig vermutlich noch bis Dienstag gesperrt. Wie die Deutsche Bahn am Donnerstag mitteilte, werden die Aufräumarbeiten sowie die Reparatur der Gleise und der Oberleitung noch einige Tage andauern.

Schweres Zugunglück bei Peine
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Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden die Gleise bei dem Unfall in der Nacht zum Donnerstag stark zerstört. Am Donnerstagnachmittag sollte mit der Bergung der Güterwaggons an der Unfallstelle begonnen werden.

Bei dem Unglück war ein doppelstöckiger Regionalexpress mit einem zuvor entgleisten Güterzug, der mit Sand beladen war, zusammengestoßen. Die Lok durchbrach einen Zaun und stürzte in den Vorgarten eines Mehrfamilienhauses. Der Lokführer des Personenzuges und zwei weitere Personen wurden bei dem Zusammenstoß schwer verletzt. 13 der 65 Fahrgäste erlitten leichte Verletzungen. Nach Angaben der Bahn entstand ein Schaden in Millionenhöhe.

Lokführer schwer verletzt

Am Donnerstagnachmittag schloss die Bundespolizei ihre Ermittlungen am Unfallort ab. Ursache für den Zusammenstoß zwischen dem Güterzug und dem Regionalexpress war demnach die Entgleisung dreier Güterwaggons. Die Gründe, die zur Entgleisung der Güterwaggons führten, sind aber noch unklar.

Nach Angaben der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle (EUB) in Bonn hatten Bahnarbeiter an dem Güterzug in Peine Unregelmäßigkeiten bemerkt und den Zugführer zum Halten aufgefordert. Als der Güterzug daraufhin gebremst habe, seien die Waggons entgleist, sagte der Sprecher der EUB, Ralph Fischer. Nach seinen Angaben konzentrieren sich die weiteren Ermittlungen nun insbesondere auf den Fahrzeugbereich des Güterzugs.

Am Donnerstagnachmittag sollte mit der Bergung der entgleisten Lok sowie den Waggons von Personen- und Güterzug begonnen werden. Ein Spezialkran sollte dazu an die Unfallstelle gebracht werden. In der Nacht zum Freitag wird mit dem Abschluss der Bergungsarbeiten gerechnet.

Wegen der Sperrung der Strecke leitete die Bahn Fernzüge am Donnerstag über Wolfsburg um. Zwischen Hannover und Braunschweig wurden zwischen Hämelerwald und Peine Busse eingesetzt. Zwischen Braunschweig und Peine war ein Pendelverkehr mit Nahverkehrszügen eingerichtet worden. Laut Bahn kann es in den nächsten Tagen noch zu starken Beeinträchtigungen und längeren Reisezeiten kommen.

(DDP/felt)
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