Kommunalfriedhof in Radevormwald Gedenken an das Zugunglück vor 50 Jahren

Radevormwald · Am 27. Mai findet auf dem Kommunalfriedhof eine Gedenkveranstaltung statt. Sie wird in die Gotteshäuser der Stadt übertragen. Als Vertreter der NRW-Landesregierung wird Innenminister Herbert Reul teilnehmen.

 Ein Gedenkkreuz und die Gräber erinnern auf dem Radevormwalder Kommunalfriedhof an das Eisenbahnunglück von Dahlerau.

Ein Gedenkkreuz und die Gräber erinnern auf dem Radevormwalder Kommunalfriedhof an das Eisenbahnunglück von Dahlerau.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Den 27. Mai 1971 wird man in Radevormwald nie vergessen. An diesem Tag ereignete sich das furchtbare Eisenbahnunglück von Dahlerau. 46 Menschen kamen ums Leben, die meisten davon Schülerinnen und Schüler der Geschwister-Scholl-Hauptschule. Nun jährt sich das Unglück zum 50. Mal. Am Donnerstag, 27. Mai, wird es um 14 Uhr eine Gedenkveranstaltung auf dem Kommunalfriedhof geben. Neben den Gräbern erinnert dort auch ein Gedenkkreuz an die Katastrophe.

Zum Ablauf und zur Organisation der Veranstaltung informierte der Beigeordnete der Stadt, Simon Woywod, am Mittwoch in einem Pressegespräch. „Wir hätten dem Gedenken gerne einen größeren Rahmen verschafft, aber das ist bei den gegenwärtigen Infektionszahlen nicht möglich“, sagt Woywod. Die Stadt hat für eine Veranstaltung im kleinen Rahmen auf dem Friedhof entschieden. Diese wird jedoch live in die Kirchen der Radevormwalder Gemeinden übertragen. Außerdem wird eine Aufzeichnung später auf der Internetseite der Stadt zur Verfügung stehen.

„Wir denken, dass wir auf diese Weise unter den aktuelle Bedingungen ein angemessenes Gedenken an das Unglück ermöglichen“, meint Simon Woywod. Der Ennepetaler hat im Gespräch mit Menschen, die damals diesen schwarzen Tag erlebt haben, einen Eindruck erhalten, wie der Unfall auf die Stadt wirkte: „Der ganze Ort war in einem Schockzustand.“ Mit den Menschen in Radevormwald trauerte die ganze Nation, und auch über die Grenzen Deutschlands hinaus war die Betroffenheit groß. Der finnische Komponist Urho Sipponen schrieb unter dem Eindruck der Nachricht das Stück „Die überraschende Trauer“. Dieses Werk wird bei der Gedenkfeier von einem Ensemble der Musikschule gespielt.

Als Vertreter von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wird Innenminister Herbert Reul am 27. Mai eine Ansprache halten. Die Superintendentin der Kirchenkreises Lennep, Antje Menn, und der Kölner Dompropst Guido Assmann nehmen ebenfalls an der Veranstaltung teil – beide sind in Radevormwald aufgewachsen. Eine der Überlebenden des Unglücks, Monika Zierden, wird eine Rede halten. Bereits am Morgen des 27. Mai wird Johannes Mans an der Unglückstelle in Dahlerau einen Kranz niederlegen, der Bürgermeister wird im Rahmen der Gedenkveranstaltung ebenfalls sprechen. Auf dem Friedhof wird zum Abschluss ein weiterer Kranz niedergelegt.

Zu Beginn der Gedenkveranstaltung, die etwa eine Stunde dauern wird, werden die Glocken der Radevormwalder Kirchen läuten. Für das Streaming in den Kirchen selber können sich Besucher anmelden, wegen der Corona-Pandemie ist die Zahl allerdings begrenzt. Hier ein Überblick mit den Kontaktdaten:

Lutherische Kirche Burgstraße, 35 Plätze, Anmeldung unter 02195 67710 und kontakt@radevormwald-kirche.de.

Katholische Kirche St. Marien, 60 Plätze, Anmeldung unter 02195 1220 und pastoralbuero@sankt-marien.de.

Reformierte Kirche am Markt, 40 Plätze, Anmeldung unter 02195 1044 und pfarramt@rade-reformiert.de.

Martini-Kirche, Uelfestraße, 30 Plätze, Anmeldung unter 02195 931300 und buero@selk-radevormwald.de.

Evangelische Kirche am Siedlungsweg in Keilbeck, 35 Plätze, Anmeldung unter 02191 9681712 und Petra.basener@kklennep.de.

Ab dem Nachmittag des 27. Mai, nach dem Ende der Veranstaltung, können all jene, die nicht die Möglichkeit hatten, die Übertragung zu verfolgen, die Aufzeichnung dann auf der Seite www.radevormwald.de sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort