Erhöhte Sterblichkeit Nach Corona-Infektion mit Operationen sieben Wochen warten

Halle · Forscher haben die Sterblichkeit bei Operationen nach einer Corona-Infektion untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen, dass planbare Eingriffe, wenn möglich, besser verschoben werden sollten.

 OP-Besteck ist in der HNO-Klinik eines Universitätsklinikums in einem Operationssaal während einer Operation zu sehen. (Symbolfoto)

OP-Besteck ist in der HNO-Klinik eines Universitätsklinikums in einem Operationssaal während einer Operation zu sehen. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Uwe Anspach

Operationen sollten nach einer Infektion mit dem Corona-Virus erst mindestens sieben Wochen nach dem Nachweis stattfinden. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie, an dem auch die Universitätsmedizin Halle beteiligt war. Wie die Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg am Freitag berichtete konnte darin nachgewiesen werden, dass Operationen innerhalb von sechs Wochen nach dem Nachweis einer Sars-CoV-2-Infektion mit einer erhöhten Sterblichkeit einhergehen.

Deshalb sollten planbare Eingriffe, bei denen kein Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung oder zwischenzeitlicher Komplikationen besteht, mindestens sieben Wochen aufgeschoben werden, erklärte Jörg Kleeff, einer der Autoren der Studie. Wenn nach den sieben Wochen die Covid-19-Symptomatik noch andauere, solle möglichst noch länger abgewartet werden, bis diese abgeklungen seien. Bei dringenden Eingriffen, wie etwa Tumoroperationen, müsse das Risiko eines Fortschreitens der Erkrankung streng gegen das erhöhte Operationsrisiko abgewogen werden. In bestimmten Fällen müsse dann auch früher operiert werden, so Kleeff weiter.

Die Studie des Forschungsnetzwerks „Covidsurg“ wurde jetzt in der Fachzeitschrift „Anaesthesia“ veröffentlicht. Das Netzwerk unter der Leitung der Universität Birmingham umfasst den Angaben zufolge über 25.000 Chirurgen und Wissenschaftler weltweit.

(chal/dpa)
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