Bei genügend Impfstoff Impfstart in den Arztpraxen soll schon Anfang April erfolgen

Schon nächsten Monat sollen niedergelassene Ärzte in Deutschland mit Impfstoff versorgt werden. Priorisierung und bestehende Termine in Impfzentren sollen davon aber unangetastet bleiben.

 Eine Spritze zur Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca.

Eine Spritze zur Impfung mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca.

Foto: dpa/Tobias Schwarz

Ab Anfang April sollen die niedergelassenen Ärzte in Deutschland flächendeckend mit Corona-Impfungen beginnen. Darauf einigten sich die Fachminister von Bund und Ländern am Montag in der Gesundheitsministerkonferenz, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen erfuhr.

Der Impfstoff soll auf dem normalen Weg über Großhandel und Apotheken in die Praxen kommen. Der bürokratische Aufwand für die Arztpraxen solle auf ein Minimum reduziert werden, hieß es. Die Impfzentren sollen vorerst bestehen bleiben. Vereinbarte Termine dort sollen erhalten bleiben.

Bis Sonntag wurden laut Bundesgesundheitsministerium 2,5 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft. Das sind drei Prozent der Bevölkerung. 5,2 Millionen Menschen haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

Bund und Länder hatten bereits am Mittwoch beschlossen, dass mit steigenden Mengen an Impfdosen haus- und fachärztliche Praxen ab Ende März/Anfang April generell in die Impfkampagne eingebunden werden sollen. Die Priorisierung einzelner Bevölkerungsgruppen soll beibehalten werden, aber dann sollen die Ärztinnen und Ärzte selbst entscheiden, wer auf Basis der Empfehlungen die Impfung erhält.

Der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, hatte in einem Interview gesagt, es habe gute Argumente gegeben, die Praxen erst bei genug Impfstoff einzubeziehen. Unter anderem könnte sich mancher Arzt gegenüber „seinen Patienten“ mit der korrekten Impfreihenfolge schwer tun, so Mertens.

Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) stehen fürs Impfen 75.000 Haus- und Facharztpraxen in Deutschland bereit. Wenn 50.000 Arztpraxen täglich jeweils 20 Impfstoffdosen verabreichten, könnten laut KBV alleine dadurch bis zu fünf Millionen Impfungen in der Woche durchgeführt werden. Wenn es genug Impfstoff gibt, kann es nach Modellrechnungen der KBV gelingen, am 1. August einen Impfvollschutz der gesamten Bevölkerung zu erreichen.

(dpa)
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