Prostituierten-Besuche und Affären bei der Royal Air Force Pikante Daten von Luftwaffenangehörigen gestohlen

London (RPO). Großbritannien wird schon wieder von einer neuen Daten-Panne erschüttert: Der britischen Luftwaffe wurden drei Computer-Festplatten mit unverschlüsselten Angaben über das Intim- und Privatleben von Mitarbeitern gestohlen, wie die Zeitung "The Guardian" am Montag berichtete.

Prostituierten-Besuche und Affären bei der Royal Air Force: Pikante Daten von Luftwaffenangehörigen gestohlen
Foto: ddp, ddp

Sie enthielten Informationen über Vorstrafen, Drogenmissbrauch, Schulden, Besuche bei Prostituierten und außereheliche Affären von Mitgliedern der Royal Air Force, berichtete das Blatt unter Berufung auf einen internen Aktenvermerk des Verteidigungsministeriums. Darin heißt es demnach, dass die Dateien Schlagzeilen machen und den Ruf der Streitkräfte beschädigen könnten, sollten sie in die falschen Hände geraten.

"Angriffsziel für ausländische Geheimdienste"

Die pikanten Details über die Mitarbeiter der Luftwaffe seien bei Sicherheitsüberprüfungen ans Licht gekommen und unverschlüsselt auf mehreren Festplatten gespeichert worden, berichtete die Zeitung weiter. Die Informationen seien bereits im September vom Stützpunkt in Innsworth im südwestenglischen Gloucestershire gestohlen worden.

"Die Daten bieten ein hervorragendes Angriffsziel für ausländische Geheimdienste, investigative Journalisten und Erpresser", heißt es in dem Memo des Verteidigungsministeriums, an das der "Guardian" nach eigenen Angaben mit Hilfe der Informationsfreiheitsgesetze gelangt war.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums konnte zunächst keine Angaben zum Inhalt der verschwundenen Festplatten machen. Es gebe bisher auch keine Hinweise darauf, dass die Daten "von kriminellen oder feindlichen Elementen" missbraucht worden seien, sagte er.

Mit dem Diebstahl der Festplatten bei der Royal Air Force setzt sich die Serie von peinlichen Datenpannen in Großbritannien fort: Zuletzt enthüllte die Presse dubiose Spesenabrechnungen britischer Abgeordneter und löste damit eine schwere politische Krise aus. Zuvor waren bereits Angaben von Millionen Bankkunden und Kindergeldempfängern verloren gegangen.

(AFP)
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